Seit dem letzten Beitrag hatte ich an der Börse die Füße stillgehalten und war auch innerlich bereits darauf eingestellt, dies weiter so zu handhaben. Doch dann nahm ich mit hochgezogener Augenbraue zur Kenntnis, daß meine Hausbank zum 10.11.2021 erneut den Freibetrag für Verwahrentgelte reduziert hat, s. Screenshot.
Zwar wurde ich bisher weder mit Negativzinsen belastet, noch diesbezüglich angeschrieben - und in der Tat bin ich ein langjähriger Bestandskunde dort. Aber frei nach dem Motto "Agieren ist besser als Reagieren" entschloß ich mich daraufhin, lieber rechtzeitig gegenzusteuern.
Langer Rede, kurzer Sinn: - mein DKB-Tagesgeldkonto ist jetzt entsprechend reduziert - je eine Überweisung ist an die Depotkonten bei der Trade Republic und maxblue unterwegs - angesichts der aktuellen Kursschwäche kaufte ich bei der Noratis AG heute nach.
Jetzt warte ich erst mal ab, was im Januar passiert: Paukenschlag zum Jahreswechsel? So könnte das Börsenjahr 2022 beginnen
Sollten auch die Kurse von LEG und TAG noch weiter nachgeben, stehen hier ebenfalls Nachkäufe an - ggfs. enden die Sparpläne darauf dann eben vorzeitig.
Bei Growthpoint Properties Australia notiert der Kurs z. Zt. ex-Dividende. Auch hier liege ich seit geraumer Zeit in Wartestellung in der Hoffnung, eine vorübergehende Kursschwäche zum Aufstocken nutzen zu können.
Ein weiterer Joker in Sachen "wie drücke ich mich vor Negativzinsen" könnte auch die Sonderumlage werden. Sie wird allerdings nur fällig, wenn wir auf der noch einzuberaumenden außerordentlichen Eigentümerversammlung tatsächlich beschließen sollten, eine Fassadenrenovierung für unser Apartmentwohnhaus zu beauftragen.
Fürs kommende Jahr ist seitens der EZB noch keine Zinswende vorgesehen. Insofern bleiben Negativzinsen erst mal ein akuteres Risiko als entgangene Tagesgeld-Zinserträge für den Fall, daß die Leitzinsen eben doch mal wieder angehoben werden.
Vielleicht ändert die EZB das auf Sicht von 1-2 Jahren ja noch; mit der Inflation hat sie sich ja wohl verhaspelt. Ich weiß es aber nun mal nicht und habe auch kein Lust, auf so ein ungelegtes Ei zu spekulieren. Lieber nehme ich vorübergehend weniger Liquidität in Kauf, stecke meinen Meldecashbestand in einen soliden Sachwert, halte vorübergehend bloß noch eine eiserne Barreserve für den absoluten Notfall und entgehe so zudem der Inflation damit (hoffentlich). Im Gegenzug könnten meine Hütten bereits nächstes Jahr um diese Zeit erheblich mehr wert sein. ____
Leider hat die DKB noch mehr schlechte Nachrichten,: https://reisetopia.de/news/dkb-girokonto-aenderungen/
Eigentlich brauche ich die Kreditkarte in erster Linie, um Autos anzumieten. Das allerdings geschieht allenfalls 1-2 mal jährlich; insofern sind die ab 2022 eingeführten Gebühren von ?2,49 pro Monat schon ärgerlich.
Also werde ich mich in den kommenden Tagen mit Alternativen befassen; eine ist im Artikel ja bereits genannt. Ob die paar Kröten einen Wechsel wirklich rechtfertigen, lasse ich aber noch offen. Immerhin macht es das Leben nicht unbedingt leichter, x verschiedene Konten zu führen, sich deren Passwörter merken zu müssen und irgendwie ist es auch praktisch, alles im gleichen Menü verwalten und so auch relativ fix Überweisungen zwischen ihnen vornehmen zu können... mal schauen, ob hier nicht doch die Faulheit siegen wird. ____
In den letzten Tagen befaßte ich mich zudem etwas näher mit der Frage, wo und wie ich mich zur Ruhe setzen möchte. Nun, grundsätzlich ist da zunächst mal ein Wohnsitz in meiner deutschen Heimat. Der ist bereits komplett renoviert und ausgestattet, insofern muß ich also nicht mal mehr dort einziehen, sondern bin schon angekommen (bzw. war nie wirklich weg) und werde ihn lediglich vom alleinigen zum Erstwohnsitz ummelden müssen, wenn es soweit ist.
Eigentlich hätte ich auch im Ruhestand aber gern noch einen Zweitwohnsitz, wohin ich mich immer mal wieder für ein paar Tage verziehen kann. Allerdings gilt es dafür schon im Vorfeld so einiges zu beachten:
Da wäre zum einen die Zweitwohnsitzsteuer, die mittlerweile in vielen deutschen Gemeinden erhoben wird. Je nach politischer Situation kann die sich durchaus auch mal empfindlich erhöhen. Daher gehört sie als Kostenfaktor unbedingt mit auf den Radar.
Zum anderen stellt sich die Frage, wie der Amtsschimmel künftig mit Wohnungsleerständen umgehen wird - die bei Zweitwohnsitzen ja Natur der Sache sind, denn vermieten würde ich speziell da nix wollen, auch zeitweise nicht. Womöglich wird auch hier irgendwann mal an der Daumenschraube gedreht - etwa in Sachen Zwangsvermietung.
Beides könnte den Wert so eines Urlaubsdomizils spürbar senken - etwa wenn es an einem Ort liegt, wo sich viele Touristen eingekauft haben, denen das über den Kopf wächst und die daraufhin alle gleichzeitig verkaufen wollen.
Zum Glück habe ich noch ein paar Jahre Zeit zu beobachten, was unsere neue Regierung sich so alles einfallen läßt, um ans Geld ihrer Bürger zu kommen. Doch schon jetzt bin ich froh, für dieses Vorhaben noch keine Nägel mit Köpfen gemacht zu haben, sondern Ende 2018 stattdessen erst mal an die Börse gegangen zu sein. ____
So, das war's für heute. Ich hoffe, Ihr könnt auf ein erfolgreiches Börsenjahr 2021 zurückblicken und wünsche Euch auch für 2022 viele gute Geschäfte - allem voran aber eine ausdauernde Gesundheit und daß der Himmel Euch nicht auf den Kopf fallen möge, denn sonst nützen einem die Dividenden auch nix mehr. ;-)
Bis denne, Euer Trillion
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