Zitat fill: Für alle gilt, sie müssen im weitesten Sinn etwas kontroverses zu sagen haben um Resonanz erzielen zu können. Kunst ist im Moment der Entstehung Gestalt gewordener Dissens. Ist oder wird der zur Pose wie bei 'Gesinnungskunst' wird es bald durchschaubar langweilig egal wer kuratiert und subventioniert. Es sei denn draussen tobt gerade eine soziale Revolution. In dem Fall ist primär 'Gesinnung' gefragt.
Hier ist mMn keine soziale Revolution im Gange. Und welche Gesinnung ist dann gefragt? Die richtige? Oder die Falsche? Die soziale Evolution läuft immer. Man kann eine soziale Revolution auch herbei fantasieren, in den Kunstblasen. Doch sind die mehrheitlich eben recht elitär und abgehoben, das ist oft nicht das, als was es politisch verkauft wird. Kunst richtet sich oft an Leute mit entsprechend genug Kleingeld, das ist oft das Zielpublikum, die ganz Reichen. Viele Künstler arbeiten um denen zu gefallen, die sich das dann leisten können, das zu fördern oder etwas zu kaufen. Wenn sie nun eine andere Gesinnung zur Schau stellen wollen, dann richtet das sich eben auch primär an dieses Publikum. Also ist es eben vielleicht oft doch nicht die richtige Gesinnung, sie tut nur so?
In der Schweiz gab es bis vor Kurzem gar keine Kunst-Akademien, jetzt werden dafür gleich so viele Künstler und Kuratoren ausgebildet, für die es gar keinen entsprechend grossen Markt gibt, der Frust einiger ist vorprogrammiert. Es gab hier auch keine eigentliche Kunstgeschichte bis zur Industrialisierung und dem aufkommenden Bürgertum als Kundschaft für Kunst, denn historisch gab es den Adel als Auftraggeber nicht und die grossen Städte waren protestantisch und da gab es ja sogar Kunstverbote.
Doch gab es schon Künste, aber eben eher naiv und folkloristisch. Das gibt es in diverser Form noch heute. Das ist dann auch wieder die falsche Gesinnung, da es sich nicht an den Reichen orientiert?
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