Was Du schreibst führt aber zu einem Widerspruch in sich selbst! Das Vertrauen in die Selbstregelungskräfte des Marktes setzt aber dessen freies Spiel voraus. Rahmenbedingungen und Grenzen wollten und wollen die "Marktliberalen" gerade nicht, oder zumindest nur in ganz bescheidenem Maß.
Unternehmen, deren Geschäftsmodell sich nicht am Markt durchgesetzt hat oder die durch massive Managementfehler den Bach runtergegangen sind, sollte der Staat grundsätzlich kein Geld hinterherwerfen. Weniger aus volkswirtschaftlichen Gründen, sondern aus Gründen der Gleichbehandlung. Darf ein Murksbetrieb besser dran sein, bloß weil er systemisch und marktbeherrschend ist? Ich meine: NEIN!
Von dieser Frage zu trennen ist die Behandlung in politischer oder besser: sozialpolitischer Sicht. Hier sind die Regierenden in ihrer Fürsorgepflicht aufgerufen, alles zu tun, um den Betroffenen Hilfestellung zu geben. Ich kann nicht erkennen, dass sich die FDP-Granden in diesem Punkt besonders die Beine ausgerissen hätten. Warum auch? Sozialpolitik ist seit Westerwelle schon immer die offene, wunde Flanke der FDP gewesen. Jetzt wird dieses Manko wieder deutlich und dürfte bei den kommenden Wahlen erneut ein Fiasko hervorrufen!
Außerdem, um beim Thema Schlecker zu bleiben: Ganz abgesehen davon, dass die CSU mit dem spitzen Finger auf die FDP zeigen kann, hätte man zusammen mit dem Insolvenzverwalter wahrscheinlich eine tragbare und auf Dauer kostenneutrale Lösung bei einer Transfergesellschaft hinbekommen, wenn da auch nur ein bisserl politischer Wille und politische Sensibilität bei den Liberalen geherrscht hätte. Es kommt eben oft auf den Einzelfall und seine spezifischen Bedingungen an. Du hast schon recht: Es darf kein Fass ohne Boden sein und die Wirkung muß nachhaltig sein. Da sind wir uns wieder einig.
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