Samstag, 2. August 2008 Hedgefonds in Stuttgart Daimler bewahrt Ruhe
Ein Hedgefonds kauft sich einem Magazinbericht zufolge in größerem Stil beim Autobauer Daimler ein. Banken hätten Daimler über umfangreiche Käufe informiert, berichtete "Focus" unter Berufung auf ein Aufsichtsratsmitglied. Ein Konzern-Sprecher gab sich gelassen: "Wir sind zufrieden mit unserer Aktionärsstruktur, sind aber offen für neue Investoren." Einziger Großaktionär bei den Schwaben ist das Emirat Kuweit mit 7,6 Prozent der Anteile. 92 Prozent sind Streubesitz, der Löwenanteil davon allerdings liegt bei institutionellen Investoren, worunter auch Hedge-Fonds fallen können. In Deutschland müssen Beteiligungen an Aktiengesellschaften erst ab einer Höhe von drei Prozent gemeldet werden. Umbruch im Automarkt Der Daimler-Aktienkurs war zuletzt gesunken, was Übernahmespekulationen geschürt hatte. Fondsmanager rechneten mit dem Einstieg eines strategischen Investors bei dem Autokonzern. Die Aktie des Autobauers hat seit Jahresbeginn fast die Hälfte an Wert verloren. "Wir sehen uns nicht als Übernahmekandidat, können eine Übernahme aber auch nicht ausschließen", sagte der Daimler-Sprecher weiter. Hedge-Fonds, die als besonders aggressive und renditeorientierte Investoren gelten, sind bei Daimler keine Unbekannten. Schon 2005 und 2006 lagen laut Finanzchef Bodo Uebber zehn bis 15 Prozent der Aktien in den Händen dieser Anleger.
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