@ TBH1414
Danke für den Input. Deutsche Bank, Commerzbank etc. sind natürlich kein Vergleich. Viel volatilere Ergebnisse, Strafen, schwächerer RoE, geringere Eigenmittelquoten. Hier ist das Gesamtpaket auf jeden Fall deutlich solider.
1 € nachhaltige EPS-Steigerung durch die Übernahme wären natürlich traumhaft und die Aussagen, dass über 3 Jahre zusammen 3 € EPS zusammen kommen sollen (also im Schnitt 1 pro Jahr), habe ich heute auch gefunden, aber ich schätze mal, dass hier der Zugangsgewinn bereits enthalten ist, oder? (also die Aktivierung vom Badwill als Gewinn) Und das wäre ja nur ein Buchungsgewinn, kein wirklich realer ökonomischer Ertrag und schon gar nicht nachhaltig. Dass das überhaupt funktioniert, ist mir sowieso mehr als suspekt, da ein positiver Godwill auch nicht direkt als Verlust gebucht wird. Es wird schon Gründe haben, wieso die WestImmo für ein KBV von unter 1 verkauft wurde (RoE unter Eigenkapitalkosten).
Der RoE zum Wachstum durch Investition ins eigene Geschäft ist gering (wenn auch für die Branche hoch). Für eine gute langfristige Rendite muss er steigen oder das KGV niedrig sein. Für ein KGV von 15 müsste der RoE meiner Meinung nach steigen, damit sich die Eigenkapitalkosten des Unternehmens als Rendite erreichen ließen. Rein durch Ausschüttung käme man bei konstantem RoE ja nur auf 1/15=6,66 %... Langfristig etwas wenig für eine Bank, also muss etwas durch eine bessere Rentabilität dazu kommen, bzw. Investitionen mit höheren Renditen durch die Bank selbst.
Vielleicht durch höhere Zinsspannen, sinkende Kreditausfälle, sinkende Verwaltungskosten (durch Übernahmesynergien evtl.)...
Oder man sagt, dass die Eigenmittel der Bank so hoch sind und die Besicherung der Kredit so gut ist, dass die Bank als defensives Unternehmen zählt und die Renditeansprüche dann deutlich niedriger sind, dann wäre 15=kgv beim jetzigen RoE sicher ok, dann reichen eben 6-7 % langfristige Rendite.
Ein Unternehmen im MDAX hat ja oft die Möglichkeit ins eigene Geschäft zu investieren und damit Renditen von 10, 15, 20 % zu erzielen und kann daher hoch bewertet sein, weil es Gewinne extrem rentabel anlegen kann und damit schnell im EPS wachsen kann. Bei der Aareal Bank sehe ich derzeit aber eben nur einen RoE von 6,6 %, was natürlich für eine Bank in Europa sehr gut ist (weit überdurchschnittlich). Aber wenn die Bank nur die Möglichkeit hat, Gewinne zu 6,6 % anzulegen, dann wäre ein KGV von 15 nur dann fair, wenn das Risiko sehr niedrig ist. Aber vielleicht ist das ja der Fall, die Besicherung der Kredite sieht ausgezeichnet aus.
Wie siehst du, bzw ihr das? Setzt ihr darauf, dass die Bank rentabler wird, oder dass sie eben sehr sicher ist und sich daher als eine Art Basisinvestment mit gutem Dividendenstrom eignet?
Bei einer Bank denkt man ja oft erst einmal an höheres Risiko und höhere Renditeansprüche (wo mir auf den ersten Blick nicht ganz klar ist, wie er erfüllt werden soll), vielleicht ist dieser Gedankengang an der Stelle aber falsch, wenn man sich Eigenmittel und Besicherung anschaut.
VG
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