Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass vor drei Jahren niemand die D&S Sparte gekauft hätte. Warum auch? Viel zu teuer und auf dem absteigenden Ast. DAS nenn ich mal einen Klotz am Bein. Warum hätte Nokia damals auch verkaufen sollen? Außer D&S hatten sie kein gewinnbringendes Geschäft. NSN war damals noch ein "Milliardengrab". Das sieht nun ganz anders aus. Außerdem: Der Plan mit WP ist vielleicht genau so aufgegangen, wie sie wollten. Im Sommer 2012 haben hier noch viele von Pleite geredet. Wenn der Plan von Nokia war, nicht Pleite zu gehen, haben sie das hervorragend hinbekommen. Die Pläne eines Vorstands umfassen vielleicht einen weit größeren Zeitrahmen, als die Pläne eines Kleinanlegers. Könnte ich mir gut vorstellen. Du selbst müsstest diesen Plan mit WP gut gefunden haben, denn du warst schließlich investiert. Und jetzt alles schlecht reden? Warum? Nur weil das Potential deiner Meinung nach weg ist? Die Sparte mit Verlust wurde verkauft, so sieht es aus. Jedes Geschäftsmodell KANN scheitern, natürlich auch HERE und NSN. Aber auf diese "kann"-Möglichkeit kann man keine Investitionsentscheidung treffen. Die Frage ist eher, für wie wahrscheinlich man auf Grund der Faktenlage dieses Scheitern hält. Und im Moment erreichen uns eigentlich nur gute Nachrichten NSN betreffend. Das mag anders aussehen, wenn die Quartalszahlen erscheinen, aber so weit sind wir noch nicht und müssen unsere Investitionsentscheidung nunmal anders treffen.
Übrigens: Du hörst dich fast so an wie die Leute, die gegen dich argumentiert haben, als du noch in Nokia investiert warst. Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist, eine Kontra-Argumentation wie karlstadt oder Urb aufzubauen. Auf konkreten Aussagen und nicht vergangene Fehlentscheidungen. Mit deinen Aussagen kann ich nichts anfangen, denn das ist deine Meinung, gegen die ich nichts sagen kann. Sie sei dir gegönnt, aber als Diskussionsgrundlage nicht geeignet. Wie gesagt, wenn man kein Vertrauen in eine Firma hat, wie du anscheinend, sollte man auch nicht investieren. Aber das hat dann kaum was mit der Faktenlage zu tun. Nur seltsam, dass dein Vertrauen noch da war, als man D&S noch hatte. Wie gesagt, es sind doch die selben "mutlosen" Leute. Und Nokia ist immer noch nicht Pleite.
Urbs Argumente dagegen bieten eine Diskussionsbasis. Im ersten Punkt gebe ich ihm recht, Klar, wie gesagt kann es immer schlechter werden oder ein Geschäftsmodell scheitern. Dann muss man sich au die News vorher verlassen, oder zumindest sich sonst irgendwie ein Bild verschaffen. Meiner Meinung nach ist der Newsflow im Moment, was NSN betrifft, positiv. Auch von der HERE-Sparte hört man Gutes (Mitsubishi, Mercedes Deal auf der IAA). Der zweite Punkt: Restrukturierung. Klar, kann auch sein. Halte ich aber nicht für wahrscheinlich. Das würde ja das Scheitern der ersten Restrukturierung bedeuten, davon war aber nie etwas zu hören. Auch die Quartalsergebnisse sprechen eine andere Sprache: Kosten gesenkt, Gewinn geschrieben, ergo Restrukturierung gelungen. Was dagegen sehr wohl gesagt wurde ist, dass man jetzt in eine Transition-Phase kommt, die der Restrukturierung nachfolgt. Das sind die Worte des Vorstands gewesen. Der letzte Punkt, da geb ich ihm auch recht. Wenn der Deal nicht durchgeht, wäre das Kurstechnisch eine Katastrophe. Dann könnten zumindest aber all diejenigen, die an das Potential von D&S geglaubt haben und noch glauben, zu niedrigen Kursen wieder einsteigen und da weitermachen, wo sie Ende August aufgehört haben.
Übrigens, wenn man nun davon ausgeht, das NSN scheitert, hätte man auch vor dem Deal nicht investiert sein dürfen. Denn wenn NSN in 1-2 Quartalen wieder Verluste schreibt, wäre Nokia mit D&S ganz sicher untergegangen, denn D&S braucht noch ein paar mehr Quartale für nennenswerte Gewinne. So viel Geld hatte Nokia dann auch nicht. Nun kann sich Nokia aber auf NSN konzentrieren und hat auch Geld übrig, um sich zu positionieren. Also eigentlich (für NSN) bessere Voraussetzungen als vor dem Deal.
Gruß, TwiNN
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