Heute werden bei den Embedded-CPUs bei Symmetry Electronics auch Preise aufgeführt. Hätte schwören können, dass das gestern noch nicht so war. Jedenfalls scheint mir der Sinn dieser in einer gesonderten Presse-Mitteilung betonten "neuen" Partnerschaft darin zu liegen, die Botschaft zu vermitteln, das von dieser Lieferquelle alle aktuellen AMD-Embedded-Produkte auch in jeder gewünschten Stückzahl jederzeit verfügbar sein werden. Das ist ja keine Selbstverständlichkeit. Hersteller irgendwelcher Embedded-Systeme, die nicht direkt von AMD beliefert werden, kaufen die Komponenten über den sogenannten Channel. Also wie im Desktop-Bereich. Und da ist es natürlich für beide Seiten wichtig sicherzustellen, das diese Produkte auch jederzeit und in gewünschter Stückzahl verfügbar sind.
Der angekündigte sale/leaseback-Deal scheint der Börse zu gefallen. Ich habe mir gestern erstmals dieses AMD-"Campus" in Austin angesehen und war etwas erschreckt. Ich hatte eigentlich einen sachlichen Zweckbau in einem Industriegebiet erwartet. Stattdessen soetwas. Schrecklich. Da kann man sich gut vorstellen, was dazu ein Unternehmensberater sagen würde. Überflüssiger Tünnef, weg damit. Bei AMD piept's wohl? Fitness-Center,Cafetaria, Billiard, Tisch-Tennis? Womöglich wohl auf noch ein Betriebs-Puff? Das ist doch alles vollkommen unangemessen. 30°15'01.10" N 97°51'40.61" W Länge/Breite für Google-Earth Man kann sich gut vorstellen, das ein Verkauf solcher speziellen Einrichtungen wohl sehr schwierig wird. Daher auch dieses sale/leaseback-Geschäft, bei dem einem möglichen Investor eine gute Rendite geboten werden muss. Plus eine Absicherung für den Fall einer Insolvenz, um die Sorge zu entkräften im Falle eines Ausfalls des Mieters(AMD) auf einer Immobilie sitzen zu bleiben, für die sich wohl kaum jemand interessieren wird. Zumindest nicht zu Preisen im dreistelligen Millionen-Bereich. Bei AMD wird Austin/Texas mit "Business Operations" kategorisiert, also weder Produktion noch Entwicklung. Wie zuletzt gemeldet wurde, ist dort eine Reduzierung der Belegschaft um 400 von den etwa 2400-2500 Beschäftigten geplant. Wie schon mehrfach erwähnt, sollte man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, das diese Umstrukturierungen schon 2011 oder gar früher geplant worden sind und vielleicht gar nichts mit der gegenwärtigen Situation zu tun haben. Höchstens als Beschleuniger und als gute Argumentation, denn ein Arbeitsplatzabbau und eine Standdortreduzierung in den USA wäre in guten Zeiten sehr unpopulär. Amerikaner kaufen zwar nur wenig AMD-Produkte, möchten es aber als rein amerikanisches Unternehmen mit Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit in den USA sehen. Die Konzentrierung auf die USA und dann noch in solch einer ganz speziellen Form erscheint aber nicht mehr zeitgemäß und unangemessen. Es macht doch keinen Sinn, das ein Unternehmen das z.Z. etwa 92% seiner Umsätze ausserhalb der USA erwirtschaftet immer noch so agiert, als wäre die USA das Zentrum ihrer Geschäftstätigkeit. Eine Umstrukturierung mit Abbau von Arbeitsplätzen und Reduzierung der Standorte in den USA war auch schon früher und ohne Markt-Schwäche notwendig. Mir scheint es so, das insbesondere auch US-Analysten das nicht sehen wollen. Vielleicht ein Ausdruck amerikanischer Mentalität, wonach die USA das Zentrum des Welt darstellen muss.
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