Bundesliga im Pay-TV soll billiger werden Die Sportrechtegesellschaft Arena will ihren Kunden die Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga im Bezahlfernsehen für weniger als 20 Euro im Monat anbieten. Arena hatte am Vortag den Pay-TV-Sender Premiere bei der Rechtevergabe ausgestochen, der nun ebenfalls Preissenkungen in Aussicht stellte.
Premiere will seine Abo-Gebühren anpassen"Für 20 gibt es alle Bundesliga-Spiele live und die beliebte Konferenz", sagte Arena-Sprecher Bernard de Roos in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der "Bild"-Zeitung. Beim Bezahlsender Premiere kostet das günstigste Paket, um die Fußball-Bundesliga live sehen zu können, 34,80 Euro. Der Arena-Sprecher kündigte zudem an, dass die kommende Bundesliga-Saison auch über Satellit empfangbar sein solle. Voraussichtlich ab Frühjahr soll das Programm bestellt werden können.
Arena hatte am Mittwoch den Zuschlag der Deutschen Fußball Liga für die Exklusiv-Übertragungsrechte im Bezahl-Fernsehen am Freitag, Samstag und Sonntag erhalten. Die Firma sicherte sich zudem sämtliche Satellitenrechte, während Premiere leer ausging.
Premiere kündigte umgehend Preisanpassungen für seine Abo-Pakete an. Auf der Website des Unternehmens heißt es "für den Zeitraum ab 1. August 2006 wird Premiere seine Preis- und Angebotsstruktur den Marktverhältnissen gegebenenfalls anpassen".
Kurssturz trifft Premiere-Chef am stärksten
Georg Kofler hat mit seinen Premiere-Aktien in wenigen Stunden 120 Mio. Euro verlorenDer Absturz der Premiere-Aktie nach dem verlorenen Wettbieten um die Fußballbundesliga-Rechte hat Sender-Chef Georg Kofler offenbar am härtesten getroffen. Er ist mit 13,9 Prozent der Anteile größter Einzelaktionär der Premiere AG. Bis zum Donnerstagvormittag brach die Premiere-Aktie nach Bekanntwerden der Niederlage von 23,60 Euro auf zeitweise 13,20 Euro ein. Für Kofler bedeutete dies, dass sein Premiere-Paket praktisch über Nacht rund 120 Mio. Euro weniger wert war. Insgesamt verlor Premiere rund 850 Mio. Euro an Börsenwert.
Neben Kofler sind nach Angaben von Premiere noch die Beteiligungsgesellschaft Permira (5,9 Prozent), die HypoVereinsbank und die BayernLB (je 1,1 Prozent), die österreichische Bawag (0,4 Prozent) sowie aus dem Management Michael Börnicke und Hans Seger (je 0,5 Prozent) an Premiere beteiligt. Die Finanzinvestoren und Kofler hatten teilweise bereits beim Börsengang im März Kasse gemacht. Damals waren die Aktien für 28 Euro ausgegeben worden. Wer damals Anteile zeichnete und die Aktien bis jetzt hielt, hat nach aktuellen Kursen mehr als die Hälfte seines Einsatzes verloren. In Streubesitz sind 76,6 Prozent der Anteile.
Analysten stufen Premiere herunter Intraday 3 Monate Informieren Sie mich per E-Mail über aktuelle News zu diesem Unternehmen Die Analysten der HVB haben am Donnerstag die Aktien des Bezahlfernsehsenders Premiere auf "Underperform" von "Buy" heruntergestuft. Das Kursziel senkten sie auf 13 von 36 Euro. Premiere könne nach dem Verlust der Bundesliga-Übertragungsrechte 30 Prozent der Abonnenten verlieren. Der operative Gewinn werde dadurch massiv beeinträchtigt, begründeten die Analysten ihren Schritt in einem Marktkommentar. Die Premiere-Aktien verzeichneten am Donnerstagmittag zuletzt ein Plus von 1,3 Prozent auf 13,80 Euro.
Auch die Analysten von Cheuvreux haben nach Aussagen von Händlern das Kursziel für die Aktie des Bezahlfernsehsenders Premiere auf 13 Euro von 26 Euro massiv reduziert. Die Einstufung mit "underperform" sei beibehalten worden, hieß es am Markt.
Die Analysten der Deutschen Bank haben nach Angaben von Händlern ihr Kursziel für die Aktien auf 12,30 Euro von 22,80 Euro gesenkt. Ihre Anlageempfehlung bekräftigten die Analysten aber mit "hold". Die Premiere-Aktien setzten am Donnerstag in den ersten Handelsminuten ihre Talfahrt fort und fielen zeitweise um 6,5 Prozent auf 12,73 Euro. Im Verlauf holten die Aktien wieder auf und notierten gegen 10.30 Uhr wieder 1,8 Prozent im Plus
Die WestLB senkte das Kursziel auf 10 von 30 Euro und die Anlageempfehlung auf "sell" von "buy", sagten Händler. Die UBS halte zwar an ihrer Kaufempfehlung fest, schraube aber das Kursziel ebenfalls deutlich auf 25 Euro von 40 Euro herunter. Lehman nehme seine Einstufung auf "underweight" von "overweight" herunter und reduziere das Kursziel auf 12,70 Euro von 38,50 Euro, sagten Händler.
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