«Macht euch nicht wehrlos mit Alkohol oder Drogen.»
Dieser Satz ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Reflexes. Es gibt ihn in diesem Land und eigentlich fast überall auf der Welt immer dann, wenn es um Fälle sexualisierter Gewalt und Vergewaltigungen geht. Dieser Reflex stellt immer zuerst dieselbe Frage: War das Opfer nicht vielleicht auch ein bisschen selbst schuld? Mit seinem leichtsinnigen Verhalten, seiner provokanten Kleidung? Dieser Reflex nennt sich victim blaming. Und er trifft in den allermeisten Fällen Frauen.
Im Prozess gegen fünf mutmaßliche Gruppenvergewaltiger aus dem Ruhrgebiet hat die Staatsanwaltschaft Jugend- und Haftstrafen von bis zu sieben Jahren und neun Monaten beantragt.
Laut Staatsanwältin haben die Angeklagten, die deutsche Staatsangehörige sind, die Schutzlosigkeit der Schülerinnen in ?perfider Art und Weise? ausgenutzt.
Der Rechtsmediziner führte in diesem Kontext jedoch nicht nur dessen Rausch an. Man müsse "auch berücksichtigen, dass er aus einem anderen Kulturkreis kommt", sagte er über Farid A.
"Bei Herrn A. lag eine erhöhte Alkoholmenge vor, die durch die Enthemmung dazu geführt hat, dass er sich über vorhandene Einsichten hinweggesetzt hat." Die Gewichtung sei "eine komplett andere, wenn man in diesem Kulturkreis oder in einem westlichen aufwächst." Über Afghanistan sagte er: "Da zählt eine Frau nichts und der Mann geht über alles." Die Sozialisation habe "einen Einfluss, auf die Frage sich zu steuern."
Die Taten sind widerwärtig, doch der Richter warnt in der Urteilsbegründung vor einer Dämonisierung der Verurteilten: ?Wir mussten über schwere Straftaten junger Menschen urteilen, Menschen, keine Monster.?
Grinch
: Das hat er gesagt, damit sie im Knast nicht
abgestochen werden.
Und im Übrigen sind die sowieso erledigt. Die werden aus der Familie verstoßen und auch unter den anderen ihrer Leut geächtet. Sogar der Kontakt zur Mutter ist untersagt, selbst wenn sie auf dem Sterbebett liegt.
boersalino
: Vergewaltigungen sind armselige Befriedigungen
- meist verübt durch etwas, was sich "Mann" nennt. Opfer sind mehrheitlich Frauen.
GRUPPENVERGEWALTIGUNGEN sind freilich aus Tätersicht mehrfach geteilte Schuld. Das erscheint sinnvoll & praktisch. Nur gut, wenn ein Pathologe dabei ist, der den letzten "Männern" Leichenschändung vorhält.