Ich hoffen, alle haben den gestrigen Tag halbwegs gut verdaut. Zu der unseligen Debatte um die Vorwürfe von Schorsch möchte ich mir noch eine Anmerkung erlauben, die natürlich auch an Schorsch selbst gerichtet ist:
Unstreitig befinden wir uns in den Ausläufern der Subprime-, Finanz- und Wirt- schaftskrise. Nun hat uns mittenmang eine weitere Krise erreicht, die niemand (so) hat kommen sehen: die Ölkrise. Teilweise durch Spekulation, teilweise durch die Peak-Oil-Diskussion und nun auch vehement und dominant durch das aufkom- mende Kriegsszenario im Nahen Osten evoziert.
Ich zweifle keine Sekunde daran, dass die Aktienmärkte, die Indizes, sich an ganz anderer Position befänden, nämlich einige hundert Zähler höher, gäbe es die Ölkrise nicht. Niemand wird es beweisen können, aber ich glaube nicht, dass wir dann das Jahrestief getestet hätten oder gar neue Tiefs erleben.
Abgesehen davon, dass ich mich hinsichtlich von Kurszielangaben für HRE immer bewußt vage und vorsichtig ausgedrückt habe, habe ich mich nie auf einen Zeit- punkt festgelegt. Ich habe im Gegenteil immer wieder auf die Langfristigkeit meiner Investitionsüberlegungen hingewiesen. Was selbstverständlich bedeutet, dass sämtliche Thesen nach wie vor gelten, vorerst jedoch durch das Thema Ölkrise überlagert und in Schach gehalten werden. Niemand wird bezweifeln, dass ohne dieses Horrorszenario auch unsere HRE besser dastünde - ebenso wie die Porsches, VWs etc. etc. Nun aber mir oder irgendeinem anderen Prognosesteller anzudichten, er sei ein "Rattenfänger" ist absolut unange- messen, unverschämt. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass eine Prognose, bei sagen wir 20 EURO abgegeben, so nicht mehr gilt, wenn der Kurs aufgrund krisen- hafter Ereignisse auf 15 EURO absackt. Sein Zelt sturmfest zu zurren, dafür ist doch jeder selbst verantwortlich - was zu betonen sich eigentlich erübrigen sollte. Ich stelle aber erfreut fest, dass so gut wie alle das ebenso sehen.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen erfolgreichen Tag.
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