Der "Dreh" ist vorerst vereitelt worden. Aber nur vorerst. Ich wette darauf, dass er kommt. Selbst im schlimmsten Bärenmarkt -und dass wir uns in dem befinden, habe ich ja oben geschrieben- gibt es Erholungsphasen. Kein Trend ohne Rück- setzer. Das gilt im Aufwärts- wie im Abwärtstrend. Die Marktindikatoren weisen unverändert eine extrem über-verkaufte Lage aus.
Der Dax befindet sich immer noch deutlich oberhalb seines März-Tiefs, das es zu testen galt und noch gilt. Am Donnerstag/Freitag schaffte der Dax das nicht. Nun hat er einenen Grund gefunden, nochmal abzutauchen. Warten wir ab, wie er sich hält. Noch ist nichts verloren. Gefährlich wird es erst dann, wenn er das März-Tief unterschreitet.
Die Banken-Malaise in den USA ist bekannt und im Markt eingepreist. Längst haben Öl- und Rohstoffkrise samt Inflations-/Stagflationsmenetekel die Bankenkrise in der Hitliste der Horrorthemen abgelöst. Zwischenfälle wie die von Freddie Mac sind aber immer gut dafür, dem Markt noch eins auf die Mütze zu geben. Besonders, wenn es technisch "passt", wie beim Dax. In der Regel dürfte das schnell gegessen sein, sofern nicht neue Horrormeldungen nachfließen.
Was HRE anbelangt, braucht man über den Zusammenhang mit dem Bankenumfeld nicht zu diskutieren: er ist offensichtlich, wie am Kurs abzulesen ist. Die spannende Frage bleibt, ob HRE noch einmal sein Tief testet. Aber selbst wenn - mich hat das beim ersten Mal nicht umgehauen und wird es auch beim zweiten Mal nicht. Ich habe Geduld und Zeit. Das sind die stärksten Waffen jedes Anlegers.
Bevor mich nun wieder jemand als unverbesserlichen Euphoriker beschimpft, sage ich allen: Dass die Situation verfahren und fast hoffnungslos ist, weiß ich ebenso wie alle hier. Dennoch versuche ich auszuloten, welchen Chancen noch bestehen. Es ist unabdinglich, auch im dicksten Nebel, in der schwärzesten Nacht, klaren Blick zu behalten. Andernfalls wird man unweigerlich auf das Riff laufen und sinken.
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