https://howardonmortgagefinance.com/2023/06/05/...ge-1/#comment-30209
Bryndon - Sie haben zwar Recht, dass die Umwandlung der vorrangigen Vorzugsaktien [SPS] des Schatzamtes in Stammaktien "absolut nichts an der negativen Bilanz der einbehaltenen Gewinne der einzelnen Unternehmen ändert", aber sie WÜRDE deren aufsichtsrechtliches Kapital um den Betrag der umgewandelten vorrangigen Vorzugsaktien erhöhen und sie so ihrer erforderlichen Kapitalausstattung wesentlich näher bringen (da Stammaktien, auch wenn sie sich im Besitz des Schatzamtes befinden, von der FHFA als aufsichtsrechtliches Kapital eingestuft werden, die vorrangigen Vorzugsaktien des Schatzamtes dagegen nicht). Aber ich stimme Ihnen zu, dass diese Umwandlung es sehr wahrscheinlich ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich machen würde, neue Investoren für die Unternehmen zu gewinnen - oder dem Finanzministerium zu ermöglichen, den Wert seiner [danach] praktisch 100-prozentigen Beteiligung an Fannie und Freddie zu monetarisieren, indem es seine Aktien an Dritte verkauft.
Sie verweisen auf den "vage illustrierten Weg [für den Ausstieg aus der Vormundschaft], der in Dr. Calabrias Buch skizziert wird". Es gab buchstäblich keine brauchbaren Informationen in diesem Buch, die darauf hingedeutet hätten, was genau [welche Maßnahmen] Minister Mnuchin in Erwägung gezogen haben könnte. Und was auch immer es war, es schien offensichtlich, dass Calabria nicht eingeweiht gewesen war (sonst hätte er es nicht so verwirrend beschrieben). Was mich zum Nachdenken bringt: Gab es tatsächlich einen Plan, von dem die [mit der KE beauftragen] Investmentbanker der Unternehmen glaubten, dass er erfolgreich ausgeführt werden könnte, und wenn ja, wie sah er aus und warum wurde er nicht ausgeführt? Die Ausreden, die Calabria dafür anführt - erst die bevorstehenden Wahlen, dann die Tatsache, dass die Trump-Regierung diese Wahlen verloren hat -, sind nicht überzeugend, da der Zeitpunkt der Wahlen allen, die an dem angeblichen Plan gearbeitet haben, bekannt war und die Möglichkeit, sie zu verlieren, ebenfalls berücksichtigt worden wäre.
Ich habe nie verstanden, wie das Finanzministerium kontrafaktisch weiterhin darauf bestehen konnte, dass es Fannie und Freddie gerettet hätte (im Gegensatz zu ihrer effektiven Verstaatlichung aus politischen Gründen, die nachweislich geschah) und dass diese Rettung so wertvoll gewesen sei, dass das vollständige Eigentum an den Firmengewinnen für immer eine faire Entschädigung sei - während das Finanzministerium gleichzeitig erwartete, dass die beiden Firmen irgendwann wieder in der Lage sein würden, einen nennenswerten Betrag an neuem Eigenkapital reinzuholen (via KE). Wenn das Finanzministerium an seiner "Geschichte" festhälten will, die Rettung von Fannie und Freddie sei von unschätzbarem (und nicht rückzahlbarem) Wert gewesen, scheint es, dass die einzige wirkliche Wahl für die Zukunft die formale Verstaatlichung der Firmen ist. Ich vermute, dass Mnuchin dieses Problem [FF: dass es nach dem NWS ziemlich schwierig sein würde, neue Investoren im Zuge einer KE zu gewinnen - und daher realistisch nur noch eine Verstaatlichung (= Dauerzwangsverwaltung) möglich ist] erkannt hat. Und Mnuchin war nicht gewillt, den Net-Worth-Sweep einfach zu stoppen. Deshalb hat er bei "KE und Freilassung" [klammheimlich] einen Rückzieher gemacht hat, ohne Calabria oder irgendjemand anderem jemals zu sagen, warum.
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FF: Mnuchins Gier, weiterhin das NWS-Geld einzusacken, hat ihn davon abgebracht, die Freilassung/KE durchzuführen. Außerdem hatte er wohl Sorgen, dass die KE mangels Anlegerinteresse scheitern könnte, eben weil die Erfahrung des NWS neue Investoren nachhaltig abschrecken könnte.
Das hat Mnuchin aber niemandem gesagt, nicht einmal Calabria. Als Mnuchin 2019 den NWS pausierte, geschah das offenbar nur deshalb, weil ein Sieg vor Gericht diesen Schritt erforderlich machte. Freiwillig hätte Mnuchin wohl nichts getan.
Mnuchins "Trick" bzw. das bis heute bestehende Problem ist, dass der NWS nur in den Bilanzen gestoppt wurde. Denn "unter der Hand" wächst die Liquidation Preference der Regierung weiterhin mit jedem Dollar, den FnF verdienen. Der NWS wird also heimlich fortgesetzt.
Zwar ist in der Bilanz ein realer Kapitalaufbau durch den Gewinneinbehalt zu beobachten. FnF haben zurzeit Buchkapital von über 100 Mrd. $. Aber in der Bilanz sind nur die SPS als Posten der Regierung ausgewiesen, und diese SPS werden konstant mit 191 Mrd. $ bilanziert. Im "Hintergrund" steigt jedoch weiterhin die Liquidation Preference der Regierung, die NICHT in der Bilanz aufgeführt wird und aktuell bereits über 300 Mrd. $ erreicht hat. Die Regierung hat die Möglichkeit, die Liquidation Preference in Stammaktien umzuwandeln (statt der SPS), was die Verwässerung der alten Stammaktien auf die Spitze treiben würde.
Ist eben auch nur ein gerissener Goldman, dieser Herr Mnuchin, genau wie Hank Paulson, der 2008 die ganze Sauerei angeschoben hatte.
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