Nun, ich schaue schon hinter die Fassade. Dahinter sieht es aber so aus, wie von mir beschrieben. Die Chinesen sind nicht reich und der Staat hat keine großen Ersparnisse, nur noch nicht so viele Schulden. Die Staatsanleihen kauft China nicht mit Ersparnissen, sondern mit Währungsreserven. Diese Währungsreserven sind aber nicht Vermögen im eigentlichen Sinne. Sie entstehen, weil mehr in Dollar exportiert, als importiert wird. Da China seine Währung stark drückt, um Wettbewerbsfähig zu bleiben (und nicht in einer Katastrophe zu enden), schwellen die Dollarreserven an. China hat diese Dollars nicht wirklich. Das wissen sie auch und kaufen brav Anleihen dafür, denn sobald sie die Devisenreserven benutzen wollen, wertet der Dollar gegenüber der chinesischen Währung ab, bzw. die chinesische Währung wertet auf und chinesische Produkte werden sehr teuer (zumindest in Dollar). Wenn man die Devisenreserven überhaupt als Vermögen betrachten möchte (was ich nicht verstehe, denn statt der Dollar sind ja nun Yuan im Umlauf), sitzt China im goldenen Käfig. Staatsanleihen aus dem Euroraum werden nicht aus Verzweiflung gekauft, sondern um zu diversifizieren. Sicher sind Devisen gut, um die eigene Währung zu schützen. Ohne Devisen kann man nicht intervenieren. Das als Vermögen zu betrachten, ist aber zu kurz gegriffen. Schließlich ist die Zentralbank der Steuerung der Geldmenge verpflichtet und kann nicht mal eben 500 Mrd. an den Staat überweisen. Im Übrigen möchte ich bemerken, dass ich Deine Äußerungen (lieber Zahlen) manchmal als sehr harsch empfinde (z.B. "Mann, mann, Du musst mal hinter die Fassade blicken"...). Was macht Dich so sicher, dass ich die Zusammenhänge nicht besser verstehe, als Du? Wer weiß, vielleicht habe ich mich ja schon mal ein bisschen mit Volkswirtschaftslehre beschäftigt ;-) Ansonsten: Gut, dass der Ton hier nicht mehr so scharf ist und mehr über die Sache diskutiert wird.
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