Ist auch mein PV-Favorit aktuell, obwohl ich derzeit wieder Jinko Solar in meinem Depot habe. Die habe ich wieder mal vor zwei, drei Wochen zu 5,38 $ gekauft. Bei 5 $ scheint Jinko absolut kaufenswert zu sein. Habe Anfang Oktober Jinko ebenfalls bei 5 $ gekauft und dann bei 7,50 $ durch Stopp Loss Order wieder verkauft. Man sieht, dass bei diesen volatilen Kursverläufen fast aller PV-Unternehmen eigentlich nur mit Stopp Loss gearbeitet werden kann.
Yingli steht auf meiner Watchliste ganz oben. Erstens hat Yingli qualitativ das beste Q3-Ergebnis abgeliefert von allen größeren PV-Unternehmen (Umsatz, Margen, Gewinnseite), zweitens ist Yingli in China das mit Abstand beste positionierte PV-Unternehmen und wird darum von der neuen China-Strategie zur PV-Industrieförderung richtig klasse profitieren können (Yingli erwartet in 2012 alleine in China einen Absatz zwischen 700 bis 900 MW - das wären rd. 50% der kompletten Yingli-Absatzmenge in diesem Jahr !!), drittens konnte Yingli ihre Produktionskosten in diesem Jahr deutlich um 0,17 $/W bzw. 14% auf 1,03 $/W senken (nur noch um 0,05 $/W hinter Jinko bei den Produktionskosten, die ja Kostenführer bei Silizium sind) und viertens etabiliert sich Yingli mit ihren Panda-Modulen (Zellwirkungsgrad 19%) und den ganzen Werbemaßnahmen (Bayern München, Fußball WM) immer mehr zu einem Premiumanbieter für kleinere, private Aufdachanlagen. Genau deshalb ist ja Yingli in Deutschland so erfolgreich und verkauft in Deutschland sogar mehr wie Solarworld.
Negativ bei Yingli ist, die nicht allzu hohe Länderdiserfizierung. So macht Yingli 82% seiner Ümsätze in nur drei Länder: Deutschland (48% bzw. 770 MW), China (20% bzw. 320 MW) und USA (14% bzw. 220 MW). Großes Problem für Yingli könnte in 2012 die eigene Siliziumproduktion werden (3000 t bzw. ca. 500 MW). Zwar geht Yingli davon aus, dass sie ihre Polyproduktionskosten bis Q2 auf 35 $/kg senken kann, aber die Polypreise liegen mittlerweile sogar unter 30 $/kg. Damit drohen Abschreibungen von 460 Mio. $ bei Yingli. Wobei die Gefahr von Abschreibungen beim Sachanlagevermögen bei allen vertikal integrierten PV-Unternehmen latent sind. Auch bei Solarworld und da könnten bei der aktuellen Preissituation vor allem im Wafer- und Zellbereich größere Abschreibungen anstehen. Sollte Solarworld in den USA ihren Absatz nicht erhöhen können, dann drohen auch in den USA schmerzhafte Abschreibungen.
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