Die Stimmung scheint mir bei den Schießereien in New Orleans nun maximal mies. Auch Hurrikan Andrew hat 1992 Kosten in Höhe von 26 Mrd. $ verursacht, ohne dass die US-Wirtschaft daran zerbrochen wäre. Zum Vergleich: Die Ausfallkosten für kranke Arbeitnehmer betragen in den USA 260 Mrd. $ pro Jahr - und die Marktkapitalisierung allein von Microsoft beträgt 290 Mrd. $. Dagegen sind die Hurrikankosten ein Taschengeld - so als würde die Aktie von Microsoft von 27 auf 24 Dollar fallen. Außerdem wird ein erheblicher Teil der Kosten von Versicherern bezahlt.
Für alle, die den verpassten Aufwärts-Chancen ab 1,22 nachtrauern: Wie wäre es denn jetzt mit einem Euro-Put? Ich könnte mir vorstellen, dass der Dollar demnächst wieder auf 1,22 bis 1,23 zurückgeht. Der Rückgang auf Kurse um 1,25 (bis max. 1,28) war/ist charttechnisch überfällig. Ist dieses Versäumnis erstmal nachgeholt, hat der Dollar neue Stärke, die ihn langfristig auch wieder weit unter 1,20 bringen könnte (sofern die Luft aus der Haus-Blase "langsam zischend" statt durch einen lauten Knall entweicht).
Ob die Fed nun wirklich eine Zins-Pause einlegt? Möglich, aber SENKEN wird sie die Dollar-Zinsen nicht. Zu groß ist die Sorge um aufkommende Inflation aufgrund des hohen Ölpreises. Außerdem wächst die US-Wirtschaft um 3,5 % (Katrina wird dies vorübergehend auf 3 % senken). Im Vergleich dazu ist die derzeitige Fed-Rate immer noch historisch sehr niedrig. Angemessen wären 4 %. Dann läge die Zinsdifferenz zum Euro bei satten 2 % - bei etwa gleich hoher Inflation. In Euro-Land hingegen ist vorerst nicht mit einer Zinserhöhung zu rechnen.
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