Verkäufe vor Bernanke-Rede drücken DAX um 1,1% externer Redakteur ? 26.08.11 ? 09:39 DJ XETRA-START/Verkäufe vor Bernanke-Rede drücken DAX um 1,1%
FRANKFURT (Dow Jones) - Mit deutlichen Kursverlusten ist der deutsche Aktienmarkt in den Freitag gestartet. Unter den Börsianern gibt es dabei lediglich ein Thema, nämlich die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Nachmittag. "Vorher lässt sich niemand zu Käufen bewegen, Phasen der Stärke werden sogar für Verkäufe genutzt", so ein Marktteilnehmer. Gegen 9.30 Uhr verliert der DAX 1,1% oder 62 auf 5.522 Punkte. Für den MDAX geht es um 1,5% oder 128 auf 8.577 Punkte nach unten, der TecDAX verliert 0,8% oder 6 auf 711 Punkte.
Bernanke wird um 16.00 Uhr auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole seine wegen der Kursstürze an den Börsen und der sich weltweit eintrübenden Frühindikatoren seit Wochen mit Spannung erwarteten Rede halten. Angesichts der anziehenden Lebenshaltungskosten rechnen aber nur wenige Ökonomen damit, dass Bernanke eine dritte Runde quantitativer Lockerungen ankündigen wird. Eine Mehrheit der Volkswirte geht davon aus, dass er lediglich eine vorübergehende Schwächephase der US-Ökonomie konstatieren und den Kapitalmärkten das Set der Instrumente präsentieren wird.
Noch bevor der US-Notenbankchef das Wort ergreifen wird, steht aus den USA die zweite Veröffentlichung des BIP im zweiten Quartal auf der Agenda. Der Ökonomenkonsens lautet auf eine Abwärtsrevision auf ein annualisiertes Plus von 1,0% (vorläufig 1,3%) gegenüber den vorangegangenen drei Monaten. Außerdem steht das Ergebnis der zweiten Umfrage der Universität Michigan zur Stimmung der US-Verbraucher im August auf der Agenda.
Unter Abgabedruck stehen am deutschen Aktienmarkt im frühen Geschäft vor allem die Zykliker. Infineon fallen um 2% zurück, die "rote Laterne" im DAX hat BASF mit einem Abschlag von 2,4%.
Die "Musik" spiele hingegen in der zweiten Reihe, heißt es. So steigen Gildemeister um 4,2% auf 10,73 EUR. Der Werkzeugmaschinenhersteller will über 3 Mio eigene Aktien und damit 5,1% des Grundkapitals zurückkaufen.
Lanxess verlieren hingegen 8% auf 38,29 EUR. Der Vorstandsvorsitzende Axel Heitmann hat vor kurzem mehr als 250.000 Stammaktien im Gesamtwert von gut 9,88 Mio EUR verkauft. Händler bewerten dies angesichts des schwierigen konjunkturellen Umfelds als Misstrauensvotum gegen das eigene Unternehmen.
DJG/jej/gos
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