es steht die Behauptung im Raum, eine (temporär) eskalierende Staatsverschuldung wirke kausal a inflationär und b zinstreibend in den government bonds (weil die Solvenz erodiere) . Dafür gibt es jedoch keine empirische Evidence, so mein Hinweis. So wie es aussieht, werden die langen Zinsen von Konjunktur- bzw Inflationserwartungen bewegt, die private Verschuldung dabei als kausales Moment... Deiner Ausführung zum Leitzins widerspreche ich nicht, sehr aber keinen sachlichen Zusammenhang mit #744. Allerdings hatte ich den Term 'Zinskurve' falsch eingesetzt - gemeint war die Zinsentwicklung langer Laufzeiten. Ein möglicher Effekt der staatlichen Kreditaufnahme müsste sich dort zeigen, nicht beim Leitzins... Dass Korrelationen allein noch kein kausales Verhältnis begründen ist richtig und kann - weil dieser Fehlschluss sich gerne einschleicht - nur dick unterstrichen werden ! Die Implikation aus der Beobachtung, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Staatsschuld und Zinsentwicklung empirisch nicht nachzuweisen ist, ist die, dass das Solvenzkriterium für das federal budget keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das auf Ariva gepflegte Narrativ, QE ersetze die draussen wegbrechende Nachfrage nach Bonds mithin sachlich unhaltbar ist... ps diese Beobachtung gilt für Staaten, die sich nicht in eigener Währung verschulden können, entsprechend ihres Einflusses auf die benutzte übergeordnete Währung nur eingeschränkt... ----------- 'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'
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