Nicht wie Vogel Strauß mit dem Kopf in den Sand
Wenn man das Nachstehende liest, was Greg Lippman von der Deutsche Bank laut Wirtschaftswoche vom 26.4.2010 so alles trieb, kann ich nicht nachvollziehen, warum einge wie der Tiedje von Euro am Sonntag noch immer Schaum vor dem Mund haben, wenn über Tatsachen berichtet wird. Ich glaube eher, dass derjenige, der das Treiben der Finanzterroristen ignorieriert sehen will, Tomaten auf den Augen, Bohnen in den Ohren und ein Brett vorm Kopf hat.
"Steve Eisman vom Hedgefond Front Point konnte es kaum fassen. Das Angebot war einfach zu gut: Greg Lippmann, Wertpapierhändler der Deutschen Bank in New York, bot ihm CDS an - Kreditversicherungen, mit denen sich auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts wetten ließ. Nur zwei Prozent Versicherungsprämie pro Jahr sollte Eisman dafür zahlen. Eisman war damals, im Sommer 2006, schon davon überzeugt, dass viele mittellose US-Hausverkäufer ihre Schulden bald nicht mehr bedienen würden - sodass die Kredite platzen und von Lippman angebotenen Kreditversicherungen ihren Wert vervielfachen würden. Trotzdem zögerte Eisman. Er begriff nicht, wer gegen ihn wetten wollte, ihm solch halsbrecherischen Versicherungen gegen den Zusammenbruch des totgeweihten Markts für US-Immombilienkredite schwacher Schuldner (Subprime-Markt) zu verkaufen.
"Wer ist auf der anderen Seite?", fragte er Lippman, "wer ist dieser Idiot?" Die Antwort des Deutsche-Bank-Händlers: "Düsseldorf. Dumme Deutsche. Die nehmen die Ratingagenturen ernst. Die glauben an die Regeln."
Düsseldorf. Dort sitzt die Deutsche Industriekreditbank (IKB), die knapp ein Jahr später von deutschen Steuerzahlern vor der Pleite gerettet werden musste. "Wenn wir Lippmann fragten, wer den Mist kaufte, sagte er immer nur Düsseldorf", bestätigte Eismans Kollege bei Front Point, Vincent Daniel."
Und es ist ein krimineller Skandal, dass da einige immer noch zögern, Lippman und seine Bank zu verklagen und sich das Geld des Steuerzahlers wiederzuholen. Das ist die viel bessere Lösung als unsinnig hohe Sätze bei der Transaktionssteuer, die aber vom Prinzip her flächendeckend sein muss und schon mit sehr viel niedriger Prozentsätzen ihre von mir beschriebene Wirkung - nämlich Zocken verhindern - erreicht.
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