"Inoffiziell ist er der Mann für heikle Aufgaben. Marsalek ist Österreicher wie Braun, hat keine Matura und keinen Führerschein. Dafür hat er ein Händchen für Programmierung und für Netzwerke. Ein Manager berichtet, der halbe Konzern habe Angst vor Marsalek gehabt. Ein anderer sagt, er habe ihn fast nie gesehen. Auch für viele Kollegen bleibt der Vorstand rätselhaft. Marsalek genießt die schönen Seiten des Lebens, speist gern im Münchener Nobelrestaurant Käfer ? das natürlich Wirecard-Kunde ist. Das Handelsblatt traf Marsalek vor einigen Monaten im Bayerischen Hof. Geplant ist ein Kaffee, aber der Österreicher hat viel zu erzählen, das Treffen zieht sich bis in den Abend. Nein, er würde sich nicht als Freund ?vom Markus? bezeichnen, sagt er. Privat seien sie ?vor Jahren? das letzte Mal aus gewesen." ...
Theorie: "Marsalek ist flüchtig, hält sich offenbar in Manila auf und will sich kommende Woche den Behörden stellen. In seinem Umfeld gibt es Leute, die daran nicht glauben. Marsalek habe exzellente Kontakte zu Geheimdiensten, berichten sie, lasse sich vielleicht eine neue Identität ausstellen. Selbst wenn er nur einen Bruchteil der 1,9 Milliarden Euro beiseitegeschafft habe, wäre er in Asien ein gemachter Mann."
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