Als Bestandteil des VW-Konzerns bleibt Porsche trotz widrigen Umständen immer noch als profitabelstes Autountenehmen (sie Meldung AWP):
Schließen17.03. 10:02 Porsche bleibt trotz Krise profitabelster Autobauer (AF) (NEU: Absatz, Umsatz, Margenvergleich, bekräftigte Prognose)
STUTTGART (awp international) - Der Sportwagenbauer Porsche bleibt trotz widriger wirtschaftlicher Bedingungen der profitabelste Autobauer der Welt. In den ersten sechs Monaten des im August gestarteten Geschäftsjahres 2009/10 verkauften die Stuttgarter mit 33.670 Sport- und Geländewagen zwar 1,7% weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres, wie Porsche am Mittwoch bei der Vorlage des Halbjahresberichts erklärte. Der Umsatz kletterte dennoch um 3,7% auf 3,16 Mrd EUR.
Die Marge von Porsche sei damit zweistellig geblieben, betonte der Sportwagenbauer. Konkurrent Audi musste sich zuletzt mit 5,4% begnügen. Auch BMW hat seine Zielmarge von 8% bis 10% noch nicht erreicht. Daimler hat im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust geschrieben.
Nach der gescheiterten Übernahme von Volkswagen drücken den Sportwagenhersteller Porsche jedoch Milliardenschulden. Im Ende Januar abgeschlossenen ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/2010 stand der Stuttgarter Konzern noch immer mit 6,1 Mrd EUR bei den Geldgebern in der Kreide, wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht. Die eingenommenen 3,9 Mrd EUR aus dem Einstieg von Volkswagen seien zum Grossteil in den Schuldenabbau geflossen, erklärte Porsche. Ende Juli 2009 hatten die Stuttgarter noch 11,4 Mrd EUR Schulden.
Porsche, dessen Bilanz durch der Einbeziehung des VW-Ergebnisses nicht mehr mit den Vorjahren vergleichbar ist, hat nach eigenen Angaben mit seinem Sportwagengeschäft in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres operativ 329 Mio EUR eingefahren.
Die Porsche Automobil Holding SE schrieb im abgelaufenen Halbjahr nach Steuern und Dritten einen Gewinn von 957 Mio EUR. Im Vorjahreszeitraum hatte Porsche noch vor allem durch Geschäfte mit Volkswagen-Aktien 5,5 Mrd EUR verdient.
Der Vorstandsvorsitzende Michael Macht hatte bereits Ende vergangenen Jahres das Ziel ausgegeben, nach dem Ende der akuten Wirtschaftskrise im laufenden Geschäftsjahr wieder mehr Neuwagen verkaufen zu wollen. Dazu soll auch der neue Panamera beitragen. Mittelfristig wollen die Stuttgarter 150.000 Sportwagen im Jahr absetzen. Im vergangenen Geschäftsjahr waren es 75.238 Cayenne, 911er, Boxster, Cayman und Co.
Im laufenden Gesamtgeschäftsjahr erwartet Porsche dennoch wie angekündigt einen niedrigen einstelligen Milliardenverlust. Hintergrund ist die zu erwartende Entflechtung des knapp 51-prozentigen VW-Anteils und knapp der Hälfte der Anteile an Porsches Sportwagengeschäft aus der Bilanz des Stuttgarter Konzerns. Hinzu kommt die Kapitalerhöhung von VW, an der Porsche nicht teilnimmt, was zur Verwässerung des Anteils führt.
Porsche hält fast 51% an Europas grösstem Automobilkonzern. Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch schlüpfen die Stuttgarter nun unter das Dach der Wolfsburger. Dazu hatte VW knapp die Hälfte der Anteile der Porsche AG gekauft. Damit verliert die Porsche-Dachgesellschaft die alleinige Kontrolle an der Porsche AG, die das Sportwagengeschäft umfasst. Weil die VW-Aktionäre zudem die Sonderrechte des Landes Niedersachsen als zweitgrösstem Anteilseigner nach Porsche in der Satzung festgeschrieben haben, verliert Porsche auch die Kontrolle über VW. Damit kann der Wolfsburger Konzern nicht mehr in den Abschluss von Porsche einbezogen werden.
DJG/kat/has
17-03-10 10:02
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