Ich sehe, Schobbesaufer war so liebenswert, auch die lange Vorgeschichte von EnerGulf - also vor der Jeff Greenblum-Zeit - als man noch im Mineraliensektor werkelte, einzubringen. Auch diese Geschichte, die eher von Erfolglosigkeit dominiert war, gehört zur Firma, denn ohne sie kann nur schwerlich nachvollzogen werden, warum Jeff Greenblum die Firma neu fokussierte und zwar auf die Ölsuche und hier insbesondere auf sog. Giant-Oilfields.
Genau aus dieser Strategie wuchs bekanntlich Namibia 1711, bestehend aus Kunene und Hartmann, und die - hoffentlich - fruchtbare Zusammenarbeit mit Sintez.
Die Einschätzung von Jeff Greenblum, das "in Afrika die Zukunft verteilt wird" war vollkommen richtig, was bekanntlich die Chinesen, die sich dort überall breit machen, auch so sehen. Meines Erachtens ist das Investment von EnerGulf in Afrika daher ein Projekt von nationalem Interesse, das auch mit dem notwendigen Rückenwind der US-Regierung rechnen kann.
Der Defense Planning Guidance der USA hat das damit umschrieben, dass feindliche Mächte an der Kontrolle einer Region und ihrer Ressourcen sowie damit verbundenen Machtpositionen zu hindern sind und dait das Verlangen nach einer Energiesicherheit, die dem Wohlstand der USA dienen soll, bekräftigt.
Diese Forderung ist verständlich, denn einem gewaltigen Energiehunger des American-way-of life stehende schwindende nationale Ölvorräte gegenüber, was unweigerlich zu einer Abhängigkeit von importiertem Öl führt. Diese im Grunde genommen schon missliche Situation gewinnt dadurch noch gewaltig an Brisanz, dass sich ein Großteil der derzeit sprudelnden Quellen im Mittleren Osten befindet, und diese Region nicht gerade dafür bekannt ist, dass in ihr Humanisten und Anhänger westlicher Lebensart residieren. Die Ölwaffe sitzt jedenfalls bisweilen recht locker im Halfter.
In mehreren Studien, in die unter anderem das in Israel ansässige The Institute for Advanced Strategic and Political Studies - IASPS und die National Intelligence Council - NIC als Thinktanks einbezogen wurden, wurde daher eingefordert, sich aus dem Gängelband des OPEC-Kartells zu befreien, in dem bestimmte Länder, insbesondere aber Nigeria, aus dem Kartell herausgelöst werden und die Importe starker auf Quellen, die nicht von der OPEC kontrolliert werden, konzentriert werden.
Vor diesem Hintergrund lag nichts näher, als Westafrika in den Brennpunkt des eigenen Interesses zu stellen, denn dort waren kurz zuvor die weltweit größten unerschlossenen Öl- und Gasquellen dieses Planeten entdeckt worden.
?Afrikanisches Öl: Eine Priorität für die nationale Sicherheit Amerikas und die Entwicklung Afrikas? titelte bereits 2002 eine Konferenz des Institute for Advanced Strategic & Political Studies (IASPS).
Mit dieser eindeutigen Fokussierung schien, der Stein des Weisen gefunden zu sein, denn beim westafrikanischen Öl gibt es nicht die strategischen Problem wie bei anderen Ländern. Außer Nigeria ist kein Land Mitglied der OPEC und die meisten Ressourcen liegen offshore und damit außerhalb des direkten Zugriffs der Bevölkerung. Sie sind im Krisenfall zudem schnell für die amerikanische Militärmaschinerie erreichbar. Auch die Qualität des Produktes (niedriger Schwefelgehalt) konnte begeistern.
An dieser Erkenntnis orientiert, formulierte der Nationale Geheimdienstrat der USA, dass es strategisches Ziel sein müsse, im Jahr 2015 rund 25 % des Öl-Bedarfs durch Importe aus Afrika zu decken. Damals importierten die USA 16 %.
Die Umsetzung einer solchen globalen Strategie erfolgt naturgemäß auf allen denkbaren Kanälen. In Afrika mit seinem instabilen Verhältnissen natürlich auch auf der Schiene der Politik, der Geheimdienste und des Militärs. Schließlich gilt es zu verhindern, von der einen Abhängigkeit in die andere zu fallen.
In der Erklärung ?African Growth and Opportunity? bspw. wird gefordert, dass die afrikanischen Regierungen versichern sollten, dass sie die nationale Sicherheit der USA und ihre aussenpolitischen Interessen nicht unterminieren
Im Zuge dieser Bemühungen war in einem Kontinent, in dem die USA bisher ein Debakel nach dem anderen erlebten, nie gehörte amerikanische Rhetorik zu hören. So ?könne ein erfolgreiches Nigeria die ganze Region in Wohlstand und Frieden führen?, während des Clinton Besuchs in 2000.
Oder 2003, während des Bush-Besuches in Nigeria das an den Obasanjo, gerichtete Lob, er habe sich "besonders um den Frieden in der Region verdient gemacht? (schwier wiegende Menschenrechtsverletzungen ignorierend)
Insbesondere den nigerianischen Machthabern blieb vielfach nichts anderes übrig als gute Miene zum bösen Spiel zu machen, ist doch das Land bei den USA und bei der Weltbank hoch verschuldet und liegt das, was üblicherweise Staatsvermögen ist, auf Privatkonten der politischen Klasse.
Vor diesem Hintergrund war es geradezu zwangsläufig, dass Nigeria auch eines der ersten Länder Schwarzafrikas war, dessen Truppen von den USA ausgebildet wurden und in dem amerikanische Ölfirmen massiv protektioniert werden.
Im restlichen Kontinent ist die USA, was ihre militärische Präsenz angeht, noch deutlich zurückhaltender. Dort wird man es zunächst mit sog. lily pads, das sind kleine ? aber schnell ausbaubare Stützpunkte ? mit einem Minimum an Personal als Türöffner versuchen
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