beim Klimaschutz wird gern propagiert und der Emissionsrechtehandel als DIE Lösung ins Spiel gebracht.
Man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass wir seit Beginn der Zielsetzung in 60% der Zeit ca. 40% unseres Ziels erreicht haben.
Wenn man von einem Sonderweg spricht, dann vom Sonderweg, viel zu wenig Klimaschutzmaßnahmen erreicht und durchgesetzt zu haben. Ein Sonderweg, dass man die Zielerfüllung den zukünftigen Generationen aufbürdet, weil man selbst zu bequem war und ist, das Notwendige zu tun und ggf. auch mal einen Gang zurückschalten zu müssen.
Wer nun die Lösung in einem Emissionsrechtehandel sieht, diesen propagiert, der sollte sich dessen bewusst sein, dass, ob wir wollen oder nicht, wir Jahr für Jahr sehr unpopuläre und weitreichende Entscheidungen treffen MÜSSEN. D.h. wir jedes Jahr Kohlekraftwerke abschalten müssen, nicht weil wir genügend andere Quellen zur Verfügung haben, sondern weil wir es schlichtweg MÜSSEN. D.h. wir z.B. zu Zeiten der Dunkelflaute die Industrie auf Sparflamme fahren MÜSSEN. D.h. dass wir uns den Individualverkehr nicht mehr in dem gewohnten Ausmaß leisten werden können und ein Elektroauto unausweichlich sein wird, weil der Benzinpreis durch den Mangel an Emissionsrechten 10? pro Liter erreicht. D.h. wir würden eine gnadenlose Pleitewelle in der Wirtschaft und Industrie sehen, welche sich den hohen CO2 Preis nicht leisten können.
Diese Pleitewelle würde nicht erst 2040, sondern wahrscheinlich zeitnah bereits 2030 oder früher erfolgen, weil man nicht in der Lage sein wird, JEDES Jahr den CO2-Ausstoß um 5% senken zu können. Und je näher man dem Ziel kommt, desto schwieriger wird es.
Es ist vergleichsweise einfach fossile Kraftwerke abzustellen, weil die Technologien existieren um ohne fossile Kraftwerke auskommen zu können. Anders sieht es dann schon in der Landwirtschaft oder Chemieindustrie aus, bei denen es sich viel schwieriger gestaltet.
Deshalb ist es geradezu sträflich, dass man in 60% der Zeit nur 40% der notwendigen Einsparungen erreichen konnte.
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Emissionsrechtehandel zu solch Konsequenzen führen wird?
Meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich. Man würde ein solches System den "Bedürfnissen" anpassen und dem Greenwashing ein weiteres Kapitel hinzufügen.
Unterdessen verliert man weitere wichtige Jahre und stellt zukünftige Generationen vor dann wirklich unlösbaren Aufgaben.
Das ist wie bei so manch fragwürdigem Autokredit, bei dem man mit niedrigen Raten von 99? / Monat wirbt, den Anschein einer leichten Finanzierbarkeit erweckt und dieses Angebot mit einer Schlussrate von 10000? abrundet.
Man kann es drehen und wenden wie man will, 99? pro Monat sind eben nicht genug für den PKW.
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