Arcandor: Warten auf die Millionen
Andreas Deutsch Es war die Rettungsaktion des Jahres: In einem wochenlangen Drama kämpfte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg um das Überleben der ehemaligen Arcandor-Tochter Karstadt. Nun kämpft Görg um sein Honorar. Das Landgericht Essen soll jetzt entscheiden, ob Görg die 32 Millionen Euro erhalten darf.
Klaus Hubert Görg hat einen ersten Etappensieg um sein Honorar errungen. Das Amtsgericht Essen lehnte Beschwerden mehrerer Gläubiger gegen die Vergütung Görgs und der Mitglieder des Gläubigerausschusses ab. Jetzt muss sich die Beschwerdekammer des Landgerichts Essen mit dem Fall befassen. Es soll geklärt werden, ob das Honorar rechtmäßig ist. Laut Medienberichten liegen sieben Beschwerden gegen die üppige Entlohnung des Karstadt-Retters vor. Solange keine rechtskräftige Entscheidung darüber gefallen ist, bekommen Görg und seine Mitstreiter kein Geld.
Höhe gerechtfertigt?
Für Görg und Co geht es um eine hohe Summe. Das Amtsgericht hatte dem Insolvenzverwalter für das Insolvenzverfahren bei Karstadt 32,3 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer zugestanden. Laut Görg hätte er wegen der Komplexität des Verfahrens sogar ein Honorar von 50 Millionen in Rechung stellen können. Bei mehreren Gläubigern stieß allerdings bereits die Summe von 32,3 Millionen Euro auf Unverständnis.
Karstadts Rettung
Karstadt war zum 1. Oktober von dem deutsch-amerikanischen Investor Nicolas Berggruen übernommen worden. Der Rettung war ein wochenlanger Kampf um Mietminderungen vorausgegangen. Görg gelang es, dass sich die Parteien auf Kompromisse einließen. Somit sicherte er den Erhalt von rund 25.000 Arbeitsplätzen.
Finger weg
Die Aktie der ehemaligen Karstadt-Mutter Arcandor ist längst zum Zockerwert verkommen. Der Titel kostet nur noch 13 Cents. Seriöse Anleger meiden das Papier.
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