GM-Kurssprung beschert Wall Street guten Jahresstart
Freitag, 2. Januar 2009, 19:43 Uhr New York (Reuters) - Die US-Aktienmärkte sind am Freitag freundlich ins neue Jahr gestartet.
Händler erklärten die Aufschläge mit einer Erholung nach den heftigen Verlusten im vergangenen Jahr, als der Dow-Jones-Index um über 30 Prozent einbrach. Die Handelsumsätze blieben jedoch weiter dünn, da viele Anleger über den Jahreswechsel noch im Urlaub waren. Hoffnung auf neue Staatshilfen beflügelte Stahlunternehmen, gewährte Finanzspritzen halfen den kriselnden Autobauern.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 2,1 Prozent auf 8959 Punkte zu - das war der höchste Stand seit zwei Wochen. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 2,2 Prozent auf 923 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 2,5 Prozent im Plus bei 1616 Punkten. In Frankfurt feierte der Dax nach dem 40-prozentigen Absturz im Vorjahr einen hoffnungsvollen Auftakt. Er schloss trotz durchwachsener Konjunkturdaten 3,4 Prozent im Plus bei 4973 Punkten.
Auch in New York überwog die Hoffnung auf Besserung. "Es gibt heute einen gewissen Neu-Jahr-Optimismus, auch wenn die Umsätze gering sind", sagte Händler Andre Bakhos. Angesichts der niedrigen Verzinsung von Staatsanleihen rechnet er damit, dass immer mehr Händler wieder in Aktien investieren werden. Seit Mitte November, als der Dow Jones auf den tiefsten Stand seit elf Jahren fiel, hat der Leitindex bereits wieder 20 Prozent zugelegt. Andere Händler warnten hingegen vor negativen Überraschungen bei der anstehenden Quartalssaison.
Zu den größten Gewinnern zählten am Freitag die Aktien des angeschlagenen Autobauers General Motors, die 13,8 Prozent nach oben schossen. Die krisengeschüttelte Opel-Mutter hatte noch kurz vor Jahresende eine erste lebenswichtige Kredittranche aus dem milliardenschweren Rettungspaket der Regierung erhalten. GM versprach dafür, seine Sanierung zu beschleunigen. Auch die Papiere von Ford, das seinen Umbau zunächst ohne Staatshilfen vorantreiben will, legten um 4,7 Prozent zu. Der zweitgrößte US-Hersteller gab vorher bekannt, dass der Autoabsatz in den USA 2009 im Vergleich zum Krisenjahr 2008 weiter fallen werde.
Ebenfalls auf den Kauflisten der Börsianer standen die Aktien des Stahlriesen Nucor mit einem Plus von 1,4 Prozent. Nach der Finanz- und der Autobranche bittet nun auch die in eine Absatzkrise geratene Stahlindustrie die US-Regierung um Unterstützung. Wie die "New York Times" am Freitag berichtete, fordern die Stahlkonzerne vom künftigen Präsidenten Barack Obama ein Infrastrukturpaket in Höhe von bis zu einer Billion Dollar, um die Stahlnachfrage anzukurbeln.
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