Ansonsten, J.B., solltest du dir die Sperre von Joe nochmals überlegen. Sie war zumindest, was ihre Höhe angeht, unangemessen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass es eine ziemliche Zumutung für user ist, wenn die in allen möglichen Foren (Joe ist deswegen von WO auf Ariva ausgewichen) mit unverlangter Werbung zugespamt werden, man ihnen die Meinung des Werbenden aufdrängen will und eine sachliche Diskussion durch permanentes Posten von Charts gestört wird.
Oder, wie letzte Woche vorgekommen, user mit unqualifizierten Äußerungen "Du hast einen Tannenbaum im Sommer gekauft" belästigt oder beeinflusst werden.
Dass der eine oder andere bei solch einem Verhalten aus der Haut fährt, liegt in der Natur der Sache, insbesondere wenn ein solches Verhalten noch durch einen Super-Disclaimer freigezeichnet werden soll.
Das Posten von Joe enthielt weder eine Beleidigung im strafrechtlichen Sinne noch eine geschäftsschädigende Äußerung. Wer mit solch bemerkenswerten Methoden in Internetforen Geschäfte machen will, der muss sich nicht wundern, wenn ihm der Wind ins Gesicht weht und er dadurch sein Geschäft schädigt. Er nimmt dies schließlich des Geschäftes willen in Kauf.
Ansonsten empfehle ich nochmals zu klären, ob diese Art von Werbung nicht gegen den Medienstaatsvertrag verstößt, nach dem Werbung von redaktionellen Inhalten zu trennen ist. Im übrigen könnten diese Face-to-Face-Aktionen in Diskussionsforen auch verbotene Anlageberatung darstellen. Nicht umsonst sind Herausgeber von Börsenbriefen, die im Hinblick auf das Börsengesetz unter die Ausnahmebestimmungen für die Presse fallen, in anderen Diskussionsforen gesperrt. Mit der Umsetzung der europäischen Finanzmarktrichtlinie in nationales Recht sollte allerdings spätestens ab 1.11.2007 damit ohnehin Schluss sein.
Bei yahoo.com werden für Small-Caps nicht einmal Diskussionsforen geschaltet, weil die Gefahr der Marktmanipulation zu groß ist. Und Leerverkäufe in Small-Caps gibt es in den USA bekanntlich auch nicht. So jedenfalls der Bullvestor in seinem berühmten "offenen Brief" an die Bafin.
So gesehen liegt der Wilde Westen eigentlich nicht auf Vancouver Island sondern in der Bundesrepublik.
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