Die meisten AGs arbeiten sozialistisch. Hauptsache die Leute sind in Lohn und Brot, bekommen ihr Gehalt. Die Minigewinne zum eingesetzten Kapital spotten jeder Beschreibung, insbesondere wenn man das Risiko in Betracht zieht. Oder gar Dividenden. Die sind ja doch noch winziger, aber zumindest bekommt der Aktionär wenistens etwas Zins, nicht das die kleinen Gewinne angesammelt werden, um später bei Flaute wieder verheizt zu werden (Gehälter und Fixkosten).
Wenn das Geschäftsmodell "Solar" eine richtige Cash-Kuh gewesen wäre, hätte man beim Börsengang schon genügend Aktien ausgeben können, um die Firma über Jahre (auch bei gewisser Durststrecke) durchfinanzieren können. Und zwar mit dem Erlos aus dem Börsengang, sprich Eigenkapital. Aber das hätte ja zu sehr verwässert, weil man dann die zu erwartenden kleinen Gewinne dann durch mehr Aktien teilen müsste. Hier stimmt die Rendite nicht, weshalb man die Sache dann mit Schulden hebelt. Statt damals zum Börsengang gleich ordentlich Kohle reinzuhohlen, macht man Schulden, nimmt Schulden auf und wenn das Wasser hoch genug steht (Insolvenz oder drohende Insolvenz) tauscht man die konstant gebliebenen Schulden in Eigenkapital, nur mit dem Unterschied, dass eben der Umtauschkurs nicht kontant geblieben ist, sondern wie bei Insovenz üblich auf Pennystockniveau zusammengeschrumpft ist, sodass nun die Forderungen (Schulden) einen ganz anderen Eigenkapitalbetrag ausmachen. Sprich, die Verwässerung ist deutlich größer, quasi gehebelt. Und zwar um den Hebel des aktuellen Kurses zum Emissionspreis. Hätte man gleich ein paar Aktien mehr zu 34,- Euro ausgegegeben, gäbe es die Schulden nicht. Damals hätten vielleicht 1 bis 2 Mio Aktien mehr gelangt, nun sind es aufgrund des niedrigen Wertes über 16 Mio neue Aktien. Deutlich mehr verwässert. Warum? Weil man keine Cash-Kuh ist, nicht zuviele Aktien ausgeben kann, damit beim oder nach dem Börsengang noch das KGV halbwegs stimmt. Wobei ja KGV 15 schon als niedrig bewertet gilt. Ich sage ja, kaum Rendite. Die Margen des Geschäftes werden hauptsächlich durch das Personal verfrühstückt. Sie sind in Lohn und Brot, die echte Rendite, die beim Investor hängenbleibt, ist gering. Um das etwas aufzuhübschen, macht man es mit Hebel. Mit Schulden. Und irgendwann das Geld des Aktionärs weg, während das Personal jahrelang in Lohn und Brot war. = Sozialistisch. Denn ein Unternehmer müsste viel mehr auf die echte Rendite schauen, das die Margen stimmen, dass sich das eingesetzte Kapital und Risiko auch lohnt.
Nehmen wir das Beispiel Telekom. Hohe Dividendenrendite? Auf den aktuelle Kurs ja, aber welches Geld wurde dafür wirklich aufgebracht? 1. Tranche 2 .Tranche 3. Tranche
Milliarden zu deutlich höheren Kursen. Alternativ hätte man das Geld auch in die Schweiz schaffen können. 1996 gab es gute langfristige Zinsen auf den Schweizer Franken, bei mündelsicheren Anlagen wohlgemerkt.
Das ist echte Kapitalrechnung!
Wenn ich bedenke, wie renditestark da so mancher Nachtclub oder so manches Bordell ist (natürlich nicht börsennotiert - warum auch die Rendite teilen),
dann wird mir bei vielen Personalgesellschaften, ähm Aktiengesellschaften einfach nur schlecht.
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