Wenn man sich den Halbjahres Geschäftsbericht nochmal zur Brust nimmt, dann bekommt das ein Geschmäckle. Zum einen gehen die Zahlen in vorher umsatzstarken Segmenten zurück, während gleichzeitig der Umsatz leicht steigt. Aber Zitat:
Der Auftragsbestand für das Produktgeschäft sank im Vergleich zum 30. Juni 2017 um 33,0 Prozent auf 186,5 Mio. Euro. Auf das Servicegeschäft entfällt mit 393,2 Mio. Euro weiterhin der wesentliche Teil des Auftrags bestands. Dieser wird größtenteils über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren realisiert.
...
Im Berichtszeitraum stieg das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) auf 40,9 Mio. Euro (EBITDA-Marge: 10,4 Prozent; H1 2017: 29,2 Mio. Euro; 7,7 Prozent). Das Ergebnis im ersten Halbjahr 2018 ist durch Sondereffekte beeinflusst. Aufgrund der aktuellen Umsetzung eines Projekts innerhalb des Qualitätsmanagements hinsichtlich der Messung der Ausfallraten der Wechselrichter über die gesamten Gewährleistungszeiträume sowie aktualisierter Kostensätze konnte die Schätzung hinsichtlich der zukünftigen notwendigen Aufwendungen verbessert und somit konkretisiert werden. Auf Grundlage dieser aktualisierten Informationslage erfolgte eine Auflösung der pauschalen Gewährleistungsrückstellungen von insgesamt 33,5 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden Wertberichtigungen auf Vorräte im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erfasst. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 14,7 Mio. Euro (H1 2017: 2,7 Mio. Euro). Das entspricht einer EBIT-Marge von 3,7 Prozent (H1 2017: 0,7 Prozent). Das Konzernergebnis betrug 11,2 Mio. Euro (H1 2017: 8,8 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag somit bei 0,32 Euro (H1 2017: 0,25 Euro).
Vorher wurden aber enorm viele Directors' Dealings verzeichnet. Jetzt darf man natürlich jeden eines Besseren belehren, der nicht auf die Worte von #1945 gehört hat.
Wer weiter liest wird noch schlauer...
Die externen Umsatzerlöse im Segment Utility stiegen im ersten Halbjahr 2018 wegen der hohen Nachfrage in der Region APAC um 23,0 Prozent auf 150,5 Mio. Euro (H1 2017: 122,4 Mio. Euro 1 ). Damit hatte das Segment Utility den höchsten Anteil am Gesamtumsatz der SMA Gruppe. Die Region APAC machte 54,9 Prozent (H1 2017: 41,6 Prozent) des Bruttoumsatzes des Segments Utility aus, die Region EMEA 23,6 Prozent (H1 2017: 15,7 Prozent) und die Region Americas 21,5 Prozent (H1 2017: 42,7 Prozent). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Utility verschlechterte sich vor allem aufgrund von Einzelgewährleistungssachverhalten in Höhe eines hohen einstelligen Millionenbetrags, einer schlechten Preisqualität in ausgewählten Märkten sowie eines negativen Einmaleffekts aus der neuen Berechnung der pauschalen Gewährleistungsrisiken auf Basis der Ausfallrate der SMA Wechselrichter auf ?18,3 Mio. Euro (H1 2017: 1,9 Mio. Euro). Die auf die externen Umsatzerlöse bezogene EBIT-Marge betrug ?12,2 Prozent (H1 2017: 1,6 Prozent).
Man sieht, dass das umsatzstärkste Segment deutlich im Minus ist. Im Vorjahr war dieses Segment geradeso im Plus.
Aussichten in China:
APAC: REGION AUF VORJAHRESNIVEAU, CHINA GEHT ZURÜCK
In China wurden nach SMA Schätzung im ersten Halbjahr 2018 rund 20 GW PV-Leistung neu installiert. Damit lag das Installationsvolumen rund 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Zusätzlich verkündete die chinesische Energiebehörde (NEA) am 31. Mai 2018 für alle Marktteilnehmer völlig überraschend eine drastische Kürzung der PV-Ausbauziele für 2018 sowie der Einspeisevergütung mit sofortiger Wirkung. Infolgedessen wird sich der chinesische Markt 2018 voraussichtlich halbieren. Weitere Ausführungen zu den Auswirkungen der Förderkürzungen sind im Prognosebericht auf S. 17 beschrieben.
...
Für 2018 rechnet der SMA Vorstand aufgrund der Kürzung des Ausbauziels in China weltweit mit einem Rückgang der neu installierten Photovoltaikleistung um rund 20 Prozent auf 83 GW (2017: 102 GW, vormalige Prognose für 2018: 109 GW). Der Rückgang geht im Wesentlichen von China aus.
...
Da im ersten Halbjahr 2018 bereits 20 GW Photovoltaikleistung in China neu zugebaut worden sind, stellen die neuen Rahmenbedingungen die gesamte PV-Branche vor erhebliche Herausforderungen. Der SMA Vorstand geht davon aus, dass die chinesischen Hersteller die Überkapazitäten bei Solarmodulen durch niedrigere Verkaufspreise in die internationalen Märkte vertreiben werden. Da die Solarmodule mehr als 50 Prozent der Investitionskosten von Solaranlagen ausmachen, wird diese Entwicklung die Attraktivität der Photovoltaik weiter erhöhen. Im Bereich der PV-Wechselrichter rechnet der SMA Vorstand mit einer Beschleunigung der Konsolidierung...
Trotz all dieser Warnhinweise, gibt SMA eine positive Entwicklung in Aussicht. Obwohl eine Konsolodierung auch an SMA nicht vorbei gehen sollte. Das ist sie noch nie!
Der SMA Vorstand rechnet für das zweite Halbjahr mit einer deutlich besseren Geschäftsentwicklung als in den vergangenen Monaten. Vor diesem Hintergrund bestätigt der Vorstand die am 24. Januar 2018 erstmals veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr. Sie sieht ein Umsatzwachstum auf 900 Mio. Euro bis 1,0 Mrd. Euro vor (2017: 891,0 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber ist die allgemein gute erwartete Marktentwicklung, und insbesondere das weiterhin starke Asien- und Europageschäft. Vor diesem Hintergrund rechnet der SMA Vorstand mit einem operativen Ergebnis vor Abschreibungen/Amortisationen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 90 Mio. Euro bis 110 Mio. Euro (2017: 97,3 Mio. Euro).
Darf man dies so lesen oder habe ich da etwas übersehen?
|