Analysten sollten faktenbasiert arbeiten und diese nach Möglichkeit auch kommunizieren. Aber sie sind (in der Regel) keine (relevanten) Käufer. Schaut man sich die Nachrichten an oder die Zeitungen, so ist derzeit extrem viel Sorge in der Gesellschaft, wie im Winter die Energiepreise bezahlt werden können, welche Maßnahmen seitens der Regierungen zu ergreifen sind, damit die privaten Haushalte die Inflation überleben und Industriebetriebe mit Energie versorgt werden. In Österreich ist eine "grüne Umweltministerin" damit einverstanden, Kohlekraftwerke (!!) zu reanimieren. Und das mitten in einer Klimakrise.
Auch das Wort "Rezession" wird nun schon offen in den Mund genommen (gedacht wurde das schon früher). Es sei in diesem Thread dahingestellt, ob die Sanktionen des Westens im Russland / Ukrainekrieg gerechtfertigt sind. Sie haben jedenfalls ebenso Auswirkungen (ich meine auf die Weltwirtschaft, nicht auf Putin), wie die offensichtliche Angst davor, dass Putin den Hahn zudreht.
All das hat dazu geführt, dass sehr viele Titel an so gut wie allen Börsen in den letzten Wochen bergab gingen. AT&S hat sich - meiner Meinung nach - erstaunlich, erfreulich und überraschend gut gehalten. Aber möglicher Weise genügt in einem ausgetrockneten Wald ein kleiner Funken - auch wenn der noch so unbedeutend sein mag, lieber Cicero, wie Berenberg, und der Buschbrand nimmt seinen Anfang. Wenn's wirklich brennt, dann sind auch so schöne Bäume wie AT&S in Gefahr. Es ist das Wesen von Panik (AUCH) an den Börsen, rationell nicht begründbar zu sein, auch nicht durch Zahlen und Aussichten wie sie AT&S vorlegen kann, widerlegbar.
Ich denke, man kann nur entscheiden, ob man mitmacht (und gegebenfalls dadurch einen Teil des eigenen Geldes rettet) oder nicht (und damit das Risiko hat, vielleicht zu höheren Kursen rückkaufen zu müssen).
Meine persönliche Meinung, und da bin ich ja absolut nicht alleine, ist, dass AT&S eine sehr gute Zukunft vor sich hat. Für mich klingt nach wie vor Dr. Androsch's Wort nach, dass man die 5-fache Menge verkaufen könnte. Daraus leite ich ab, dass selbst bei einer spürbaren Rezession und auch bei merkbaren Rückgängen im Konsumentenverhalten, dann halt eben noch immer die 1- oder 2-fache Menge verkauft werden kann. Die Auslastung der Werke ist also jedenfalls gesichert. Damit auch die Umsätze. Alles andere wird sich normalisieren, sobald in der Ukraine zumindest ein Waffenstillstand abgeschlossen wird. SPÄTESTNS dann sollte auch der Börsen-Spuk vorbei sein, denn diejenigen, die jetzt Kasse machen wollen, wollen anschließend wieder investieren.
Ich bleibe (wie immer) voll investiert. Und ja, es wäre natürlich verlockend, jetzt zu verkaufen, und bei ? 38 wieder rückzukaufen. Aber ich will mir diesen Stress nicht mehr antun, den "richtigen" Ein- oder Verkaufskurs zu erahnen. Bin aus Überzeugung in AT&S investiert und nicht als Glückspieler (auch wenn einige von ihnen den Kurs mitbestimmen sollten). Und auch jetzt, wo die Kurse fallen, gilt für mich, eine gediegene Dividende ist MIR mehr wert, als die sicherlich höheren Gewinnaussichen bei gelungenem (!) zocken.
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