... was ich noch anmerken wollte: Auch ich lese gerne die Zahlen- und Bewertungskolonnen bei Marketscreener. Allerdings mit etwas Vorsicht. Wobei ich aber keineswegs meine, dass man dort "unseriös" wäre - bloß die Aktualisierungshäufigkeit (bzw. Zeitpunkte) und auch die Hintergründe der herangezogenen Analysten möchte ich lieber mit etwas Abstand genießen. Zwei Beispiele:
Ich bin, auch schon seit rund 15 Jahren, bei Raiffeisen Bank Internation investiert. Wenngleich anders als bei AT&S mit variierenden Stückzahlen. (Nebenbemerkung: RBI-Kurs ist aktuell "schuld", dass mein Depotanteil von AT&S aktuell viel zu höch "wäre"). However, mit heutigem Tag, (30.06.2022) wird bei Marketscreener eine Dividende für 2021 in Höhe von ? 1,19 ausgewiesen. Mit einem Veröffentlichungsdatum 20.02.2022. In der Tat, kurz vor dem Ukrainekrieg, wurde diese Zahl auch von RBI angekündigt. Allerdings recht bald nach dem Kriegsausbruch wurde das ausgesetzt. Kein Mensch geht heute mehr davon aus, dass diese Dividende noch bezahlt wird, der Kurs ist von knapp ? 30.-- auf nun schon wieder "großartige" ? 11,80 "gestiegen" - nachdem die Aktie (aus verständlichen Gründen) unter ? 10.-- fiel. Man hat also rund 6 Monate lang bei Marketscreener nicht aktualisiert und die div. Analysen, die im Februar gegolten haben mögen, sind allesamt schon massiv überholt. 1/2 Jahr ist in der Börsenwelt hals schon etwas mehr als ein "Augenblick" .... So sehe ich es bei der aktuellen Kriegslage für die RBI schon als kühn an, wenn man für 2021 von einem EBIT in Höhe 2,592 Mrd. ausgeht (was stimmt) und für 2022 ein EBIT von 2,562 Mrd. annimmt, wenn man sich vor Augen hält, dass ein mehr als beachtlicher Teil des Gewinnes der RBI aus Russland UND Ukraine kommt.
Anderes Beispiel: Ich bin seit 7 oder 8 Jahren auch in griechischen Banken investiert. (Ich glaube, ich wurde in diesem Forum mal als "sehr vorsichtig" charakterisiert .... :o)) However, eines Tages werden diese Banken entweder verschmolzen, oder verkauft oder aber gut gehende eigene Finanzinstitute sein - und "eines Tages" auch wirklich Dividenden abwerfen. Auch wenn das dann eher für meine Erben lukrativ werden wird .... Marketscreener weist seit einigen Jahren z.B. bei der Nationalbank of Greece Dividendenprognosen aus. Auch in einer Zeit, in der die Banken massiv überschuldet und Liquidität nur mit Hilfe "von außen" gerettet werden konnte. Klar, dass die dann im jeweils folgenden Jahr "nachträglich" auf 0 gesetzt wruden. Derzeit prognostiziert man für 2022 gleich ? 0,10 an Dividende und einer Dividendenrendite von 3,15 % (Vergleich: 2021, 2020, 2019 etc...: Dividende 0,00) - während man bei Marketscreener zugleich in den Prognosen überall von sinkenden Ergebnissen ausgeht (Vergleich: EBIT 2021: 1,12 Mrd - 2022e: 0,794 oder Gewinn / Aktie: 2021: 0,95 - 2022e: 0,64 etc...). Käme es in der Tat überall zu rückläufeigen Ergebnissen (was ich nicht glaube !) und die Fortschritte, die in der Tat erzielt werden, bestünden hauptsächlich darin, die NPL's (non performing loans) zu verkaufen, daraus gleich eine Divendenberechtigung noch dazu mit einer Rendite von 3,15 % abzuleiten, da wäre es schon interessant, WELCHE Analysten da von marketscreener herangezogen werden. Und aus welchem Jahr (Jahrzehnt ?) die Analysen stammen.
In beiden von mir genannten Fällen wäre - zusätzlich zu den Analystenschätzungen - gegebenfalls auch eine "Plausibilitätsprüfung" durch Merketscreener wünschenswert. Aber vermutlich nicht machbar / finanzierbar..... Aber leider stellt das die eigentlich sehr übersichtlich und gerne lesbaren Zahlen- und Daten in ihrer Zuverlässlichkeit und damit auch die im Prinzip gute Geschäftsidee von marketscreener doch auch etwas in Frage...... Leider !
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