Die Entstehung goldgestützter Kryptowährungen ist eine ironische Wendung, wenn man bedenkt, dass die finanziellen Probleme, die Bitcoin lösen sollte, teilweise durch die Abkehr der USA vom Goldstandard im Jahr 1971 ausgelöst wurden. Die Bindung des US-Dollars an das Gold im Rahmen des Bretton-Woods-Abkommens hatte zuvor für finanzielle Disziplin gesorgt, doch die Aufhebung führte zu einem rapiden Anstieg der US-Verschuldung. Die Vereinbarung von 1974, Öl nur noch in US-Dollar zu verkaufen, festigte die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung. Dies führte zu einer stetig steigenden Nachfrage nach dem US-Dollar.
Doch das Blatt wendet sich, denn die BRICS-Staaten entwickeln ein neues Finanzsystem mit einer eigenen Handelswährung, die teilweise durch Gold, Öl und andere Rohstoffe gedeckt sein könnte. mBridge und die EntdollarisierungChina, Hongkong, Thailand und die VAE haben mit mBridge zudem bereits eine digitale Alternative zum Zahlungsverkehrssystem SWIFT entwickelt, die auf einer Variante der Blockchain-Technologie basiert. Dies könnte die Basis für ein Abwicklungssystem für die BRICS-Staaten sein und das Ende des Petrodollars bedeuten. Krikke schreibt dazu weiter: Die BRICS entwickeln auch eine Handelswährung, die teilweise durch Gold, Öl und andere Rohstoffe gedeckt sein könnte. Eine durch Gold oder Öl gedeckte Währung wäre die bisher größte Herausforderung für den US-Dollar. Gold und Öl scheinen ein seltsames Paar zu sein, aber sie sind seit mehr als einem Jahrhundert nahezu gleichwertig. Ihre jeweiligen Preise bewegen sich in einer sehr engen Spanne. Im Jahr 1971, als die USA die Goldpreisbindung abschafften, kostete eine Unze Gold 35 US-Dollar. Anfang 2024 waren es 2.450 US-Dollar. Ein Barrel Öl kostete 1971 3,60 US-Dollar. In den vergangenen Jahren schwankte er zwischen 80 und 100 US-Dollar pro Barrel. Gemessen in Gold und Öl hat der Dollar in den vergangenen 50 Jahren rund 90 Prozent seines Wertes verloren.
Herausforderungen und ChancenDie USA stehen vor der Herausforderung, ihre Abhängigkeit von ausländischen Produzenten zu reduzieren und eine Reindustrialisierung einzuleiten. Die Akzeptanz von Kryptowährungen im Finanzsystem könnte zur Lösung beitragen, birgt aber auch Risiken wie Steuerhinterziehung und die Begünstigung krimineller Aktivitäten. Der Makroökonom Luke Gromen sieht drei schmerzhafte Optionen für die USA: Kürzungen im Verteidigungshaushalt und bei den Sozialausgaben, ein partieller Zahlungsausfall oder eine Inflationierung der Schulden. Die De-Dollarisierung scheint unausweichlich. Die Zukunft des internationalen Finanzsystems könnte stark von digitalen Währungen und einer neuen Brics-Währung geprägt sein. Die USA müssen sich auf diese Veränderungen vorbereiten und eine Strategie entwickeln, um ihre wirtschaftliche und soziale Neuordnung zu planen, meint Krikke. ...
Schuldendienst größter Posten im Budget. Brics-Staaten auf Suche nach Alternativen. US-Politiker mit zwei verzweifelten Vorschlägen.
|