ist nicht mehr....
Putin garantierte den Russen einst Stabilität und Ordnung. Im Vergleich zu Boris Jelzin traf dass sicherlich auch zu.
Putins erste Jahre waren für das russische Volk sicherlich verdientsvoll.
Dann aber bemerkte er dass Selbstfressen satt... er für die Legitimation seiner eigentlich nicht erlaubten Wiederwahl und auch seinen weiteren Machterhalt die Unterstützung Getreuer benötigt.
Seitdem füllt der Reichtum aus des Bodens von Mütterchen Russland die Bäuche der Oligarchen und finanziert die Korruption. Die Anfangs geförderte Modernisierung wurde nahezu eingestellt. Russlands Wirtschaft veraltet.
Dass erzeugte den Unmut der russischen Bevölkerung. Putin antwortet auf den Unmut mit verschärfter Repression, mit Schwulenhass, Nationalismus und globaler Machtpolitik. Putin kommt aus dem Teufelskreis aus Korruption, nationaler Unterentwicklung und internationaler Selbstüberforderung nicht mehr raus.
Um die in der Bevölkerung entstehende Unruhe zu neutralisieren brauchte es also Drogen fürs Volk. Zusätzlich zum Syrienkonflikt half zudem die Vorbereitungen für die XXII. Olympischen Winterspiele.
Im Vergleich zu vielen europäischen Ländern hat Russland mit 5,2 Prozent eine sehr geringe Arbeitslosenquote, schreibt die Zeitung ?RBC Daily? am Montag. Noch! Denn der erste Eindruck trügt, im letzten Jahr stieg die Arbeitslosigkeit um 0,5 Prozent. In diesem Jahr werde die Zahl der Arbeitslosen um einen Prozentpunkt wachsen, so Natalja Akindinowa von der Higher School of Economics in Moskau. In diesem Fall würde die Arbeitslosigkeit in Russland den Stand von Tschechien erreichen. Die Industrie aber ist veraltet. Und das Geld für den Erdöl- und Gaserlös erreicht die Bevölkerung und Industrien nicht.
Der Bevölkerung wird zunehmend klarer dass der russisch-wirtschaftliche Höhenflug eher den steigenden Rohstoffpreisen als Putins Politik geschuldet war. In den letzten Monaten schwächte sich die Wachstumsrate der russischen Wirtschaft immer mehr ab und beträgt inzwischen nur noch 1,6% pro Jahr. Das ist mit weitem Abstand die niedrigste Wachstumsrate der letzten 13 Jahre, lässt man einmal die Quartale der Finanzkrise außen vor. Betrachtet man sich die letzten Quartale, schrumpft die Wirtschaftsleistung sogar. Unruhe droht...
Vorerst liefen aber nun die XXII. Olympischen Winterspiele. Das Spektakel in Sotschi genoss Putin, ähnlich wie seine narzistische Selbstdarstellung, durfte er sich doch wieder als der starke Mann Russlands fühlen. Ende Februar 2014 mit Ende des Medaillenregens lies die Wirkung dieser Droge denn auch nach...
Welch glücklicher Umstand für Putin dass nun so ganz zufällig die Krise in der Krim resp. Ukraine eskalierte.
Putins Position ist wieder gesichert (ich frage mich was kommt als Nächstes)?
Nun aber hat die amerikanische Rating-Agentur Standard & Poor's vergangene Woche die Bonitätsnote Russlands auf «BBB?» gesenkt. Sie liegt damit nur noch knapp über dem Ramsch-Niveau.
Könnte sich um eine politisch beeinflusste Rückstufung handeln, ändert aber nichts an der Situation dass Putin erneut ins Schwitzen kommt. Die Binnenwirtschaft Russlands wird verstärkt in eine Wachstumsschwäche hineinwachsen. Die Teuerungsrate wird sich wieder beschleunigen...
Putin beginnt aufs Neue innenpolitisch zu schwächeln... Eine verstärkte Zusammenarbeit mit der EU könnte ihm aus der Patsche helfen...
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