Im Augenblick sind es die um AIG.
Aktien Frankfurt: Sehr schwach - Gerüchte über AIG, ''Bad Bank'' belasten FRANKFURT (dpa-AFX) ? Der deutsche Aktienmarkt hat die neue Woche am Montag mit Verlusten begonnen. Börsianer verwiesen auf Gerüchte über einen weiteren Kapitalbedarf bei dem US-Versicherer AIG, (News/Aktienkurs) die neben den negativen Vorgaben für Druck sorgten. Der deutsche Leitindex DAX notierte am Mittag um 2,56 Prozent schwächer bei 4.227,28 Punkten. Der MDAX mittelgroßer Werte fiel um 2,44 Prozent auf 4.973,93 Zähler. Der Auswahlindex für Technologiewerte TecDAX sank unter dem Druck von Kursverlusten bei den Titeln erneuerbarer Energien um 3,23 Prozent auf 469,39 Punkte.
"Jedes Gerücht ist in der jetzigen Situation geeignet, um die Unsicherheit an den Märkten zu forcieren", sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank. Nach Meinung von Hellmeyer müssen jene Unternehmen, die durch eigenes Verschulden in die Bredouille geraten sind, verstaatlicht werden, um wieder eine gewisse Ruhe an die Märkte zu bringen.
Bankaktien standen nach Berichten, in den USA könnten die Pläne für eine "Bad Bank" erst einmal auf Eis gelegt werden, unter Druck. Papiere der Deutsche Bank gaben am DAX-Ende 8,60 Prozent auf 19,37 Euro nach. Die Titel der Commerzbank sackten um 5,91 Prozent auf 3,345 Euro ab und Postbank fielen am DAX-Ende um 5,84 Prozent auf 8,87 Euro zurück. Zudem sorgten die AIG-Gerüchte auch bei den Bankenwerten für Katerstimmung.
Im MDAX zählten die Titel der Hypo Real Estate (HRE) mit einem Abschlag von 6,25 Prozent auf 1,20 Euro und die Papiere der Aareal Bank mit minus 8,40 Prozent auf 3,60 Euro zu den größten Verlierern. Händler verweisen auf Medienberichte, wonach Finanzminister Peer Steinbrück über die Enteignung von Aktionären strauchelnder Banken nachgedacht haben soll. Marktanalyst Klaus Stabel von ICF Kursmakler erklärte: "Die Frage ist nicht so sehr ob, sondern vor allem wann der HRE geholfen wird, da sie in ernsthaften Problemen steckt und schnell Hilfe braucht." Ein weiterer Analyst sagte, dass die Probleme in den USA und Deutschland, sich über die Schaffung einer "Bad Bank" zu einigen, negative Nachrichten für den Sektor seien. Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) befindet sich unterdessen nach Angaben der Bundesregierung in Verhandlungen mit dem HRE-Großaktionär JC Flowers. In den kommenden Tagen seien aber keine Veränderungen der Regelung zu erwarten.
Infineon Technologies fielen um 3,57 Prozent auf 0,675 Euro zurück. Die Deutsche Bank senkte das Kursziel für die Halbleitertitel von 0,70 auf 0,55 Euro, das Votum aber mit "Hold" bestätigt. Nach den schwachen Ausblicken aus dem Wettbewerb für das erste Quartal 2009 senkte Analyst Kai Korschelt seine Gewinnschätzungen für das Geschäftsjahr unter das Konsensusniveau. Andere Händler verwiesen auf die niedrige Kursbasis, die den "Zockerwert" Infineon immer stark schwanken ließen. Salzgitter verbilligten sich ebenfalls und büßten 3,57 Prozent auf 55,04 Euro ein. Der Stahlkonzern rechnet 2009 mit einem Umsatzrückgang in der bisherigen Erfolgssparte Röhren. Ein Händler verwies jedoch auf den hohen Auftragsbestand der Sparte und sieht in einem leichten Umsatzrückgang keine größere Belastung.
Bei den Werten aus der zweiten Reihe stemmten sich Premiere-Aktien gegen den schwachen Markttrend und legten um 4,08 Prozent auf 3,06 Euro zu. Der schwer angeschlagene Medienkonzern ist seiner Rettung einen Schritt näher gekommen. Der US-Konzern News Corp müsse gemäß einer Entscheidung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kein Pflichtangebot für die ausstehenden Aktien der Münchner vorlegen, teilte News Corp mit. Diese Entscheidung hatte Konzernchef Rupert Murdoch aber zur Bedingung für ein Rettungspaket gemacht. "Mit der BaFin-Entscheidung ist der Weg zur Rettung von Premiere geebnet", sagte ein Börsianer.
Die Vorzüge von ProSiebenSat.1 Media gaben um 6,43 Prozent auf 1,60 Euro nach. Börsianer verwiesen auf einen Bericht der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", wonach der Chef der RTL Group , Gerhard Zeiler, wegen der Werbeflaute ein Umsatzminus für Europas größte Sendergruppe erwartet. Der Börsianer sagte: "Das klingt nicht gut für den schwachen RTL-Wettbewerber Sat.1, der ja bereits in 2008 Probleme hatte."
Im Kleinwertesegment SDAX brachen die Papiere von Deutsche Wohnen um 8,68 Prozent auf 10,42 Euro ein. Die WestLB hatte die Aktien des Immobilienkonzern von "Buy" auf "Neutral" gesenkt und von der "Focus List" genommen. Die übrigen Immobilienwerte im SDAX standen ebenfalls an der Spitze der Verlierer-Liste./rum/sf
AXC0115 2009-02-02/15:06
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