AIG zahlt Kreditmanagern MillionenOffiziell will der de facto verstaatlichte US-Versicherungskonzern mit Millionenboni Mitarbeiter halten, die sich zuletzt mit riskanten Kreditgeschäften hervorgetan hatten. Es ist nicht das erste Mal, dass die Staatshilfe für AIG für dubiose Zwecke ausgegeben wird. Der nur mit Milliardensummen vom Steuerzahler vor der Pleite bewahrte US-Versicherungskonzern AIG wird Medienberichten zufolge 450 Mio. $ Bonuszahlungen an Manager zahlen. Das Geld gehe an rund 400 Mitarbeiter aus der Finanzabteilung, die mit riskanten Geschäften, sogenannten Credit Default Swaps, den Konzern an den Rande des Zusammenbruchs gebracht haben, hieß es. Eine Konzernsprecherin wollte den Betrag nicht bestätigen. Sie sagte, es gebe ein Programm, das dabei helfen soll, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, die "die komplexen Themen" regelten, die AIG jetzt abwickele. Die meisten Vorstandschefs von Unternehmen, die staatliche Hilfe erhielten, haben auf ihre Boni für 2008 verzichtet und auch die Prämien für andere Beschäftigte zusammengestrichen. Der neue AIG-Chef Edward Liddy hat zugestimmt, dass er 2008 und 2009 jeweils nur 1 $ an Gehalt erhält. AIG sorgt nach ihrem Fast-Zusammenbruch erneut mit Vergünstigungen für eigene Mitarbeiter für Negativ-Schlagzeilen. Nur wenige Tage nach der ersten Rettungsaktion vom 16. September spendierte AIG Mitarbeitern einen Aufenthalt in einem kalifornischen Luxusferiendomizil. Auf der Rechnung in Höhe von insgesamt 440.000 $ standen unter anderem Wellness-Behandlungen, Golf-Trips und Galamenüs. AIG hat inzwischen Notkredite in einer Gesamthöhe von 150 Mrd. $ erhalten. Dazu kann ich eigentlich nur sagen, dass auch die Darstellung über den letzten "Ausflug" nicht ganz der Wahrheit entspricht... zumindest habe ich das anders in Erinnerung. In der Versicherungsbranche ist es nicht unüblich, dass "Vermittler" (Makler) und besonders gute Außendienstler auf solche Veranstaltungen geschickt werden. Schließlich tragen sie einen erheblichen Anteil an den hohen Beitragseinnahmen, von denen AIG meistens Jahre profitiert. Und ein weiterer Fakt ist, dass diese Veranstaltungen lange im Voraus geplant werden. Ich wüsste nicht, wie man es hätte bewerkstelligen können, den Ausflug (der sicherlich auch schon bezahlt war) abzusagen. Auch wenn es natürlich Mist war, wie es in der Presse ausgelegt wurde und dass es überhaupt an die Öffentlichkeit gegangen ist. So etwas sorgt immer für böse Stimmung in dieser Situation. Ich warte erst einmal ab, bis hier weitere Details bekannt werden. Aber grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, dass es viele Mitarbeiter gibt die AIG verlassen wollen. Auch das wäre in so einer Situation nicht unbedingt gut und es ist bestimmt nicht dumm, sie mit Bonuszahlungen zum Bleiben zu bewegen. Aber eben alles in Maßen... Ich bezweifle allerdings, dass für die "komplexen Themen", die jetzt noch anstehen, 400 Mitarbeiter erforderlich sind :o/
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