heißt die Devise. Ich hab heute in die Erholung rein auch noch meine Intel-Optionen mit kleinem Gewinn verkauft.
Halte zurzeit nur noch Microsoft-Aktien. Dass Bill Gates in zwei Jahren geht, wird auf den Vista-Launch keinen Einfluss haben. Das MSFT-KGV von 15,5 für 2007 (Div.: 1,65 %) ist historisch ebenfalls sehr günstig - SAP z. B. hat ein KGV von 35.
Bei MSFT ist auch keine Gewinnwarnung zu befürchten. Statt dessen könnte MSFT von der Preisschlacht Intel gegen AMD sogar profitieren: Sollten dadurch MEHR PCs verkauft werden (billige CPU-Preise erhöhen ja die Nachfrage), verkauft MSFT entsprechend häufiger seine Windows-Pakete.
Bei Intel mach ich mir Sorgen wegen der Preissenkungen um 60 Prozent. Die dürften die nächsten Zahlen versauen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Markt klug genug ist, dass als wirksamen strategischen Schlag gegen AMD zu werten. Üblicherweise drücken die Wallstreet-Dumpfbacken, wenn Zahlen verfehlt werden, routinemäßig auf den "Sell"-Knopf. Sollte dies der Fall sein - womit ja auch Goldman Sachs rechnet - , dann wäre der Abverkauf nach den Zahlen am 19. Juli in der Tat die ideale Einstiegsgelegenheit.
Um hier keine Zweifel aufkommen zu lassen: Ich halte Intel nach wie vor für eine sehr interessante und langfristig gewinnversprechende Aktie. Ich arbeite lediglich daran, meinen Einstiegspreis zu optimieren. Mit Glück komm ich noch mal billiger rein (z. B. Doppelboden bei 16,85 USD).
Ebensogut ist möglich, dass mein Verkauf jetzt ein schwerer Fehler war. Der Momentum-Zug hat gedreht, und wenn der erst mal nach oben in Bewegung kommt, gibt es meist auch in der Richtung kein Halten mehr. Womöglich heißt es bei den zu schlechten Zahlen im Juli: "Besser als erwartet, alles schon eingepreist" - und die Aktie schießt ohne mich nach oben.
Wer das alles jetzt schon wüsste, könnte eine Menge Geld verdienen. Ich beanspruche aber nicht, Hellseher zu sein - und gehe lieber den Weg des geringsten Risikos: Abwarten und Beobachten.
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