Da braut sich was zusammen: Die Banken kündigen mehr oder weniger direkt verschärfte Kreditbedingungen an. Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche muss sich bei der Verlängerung seiner zehn Milliarden Euro schweren Kreditlinie auf drastisch steigende Zinsen einstellen. "Porsche wird bei der Refinanzierung auf böse Banken und auf böse Konditionen treffen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Leiter eines Kreditkonsortiums. Grund für die Verärgerung unter den Banken ist die Tatsache, dass Porsche die Kreditlinie im Februar 2008 zu besonders günstigen Konditionen gezogen hatte, nur um das Geld auf die Bank zu legen - was den Gläubigern herbe Verluste beschert habe. Während Porsche nur 20 Basispunkte über dem Geldmarktzinssatz Euribor zahlte, mussten sie sich das Geld 80 Basispunkte teurer beschaffen. Die zehn Milliarden Euro sind von einer 35 Mrd. Euro schweren Kreditlinie übriggeblieben, die sich Porsche beschafft hatte, um das Pflichtangebot für Volkswagen abzusichern. Doch waren die Aktionäre des Wolfsburger Konzerns wie von Porsche beabsichtigt auf die Offerte kaum eingegangen, so dass die Linie auf zehn Milliarden Euro reduziert wurde. Inzwischen hat Porsche bei VW auf eine Mehrheitsbeteiligung aufgestockt und will mehr als 75 Prozent übernehmen. Neue Konditionen Die Kreditlinie läuft Ende März aus. Ein Porsche-Sprecher sagte, das Unternehmen sei zuversichtlich, sie rechtzeitig vorher zu verlängern. "Wir sind nicht unter Druck, wir glauben, dass wir auf der positiven Seite des Marktes stehen, und wir sind nicht bereit, jeden Preis zu zahlen", betonte er. Dem Konsortium gehören ABN Amro, Barclays, Merrill Lynch, MLA und die Commerzbank an. Ein Banker sagte, Porsche wisse sehr wohl, wie sehr sich der Markt verändert habe. Eine Verlängerung der Linie war nicht von vornherein vereinbart worden, so dass die Konditionen völlig neu verhandelt werden müssen. Für das Pflichtangebot von Porsche für den schwedischen Lkw-Hersteller Scania, der mit dem Mehrheitsanteil bei VW fällig wurde, brauchen die Stuttgarter den Kredit nicht. Die Finanzierung dafür kommt von Volkswagen selbst. Der Wolfsburger Konzern, der die Mehrheit an Scania hält, würde Kreisen zufolge auch die angedienten Aktien übernehmen. |