in den 70ern nicht gewesen wäre, dann wäre Öl-Peak schon im Jahr 2000 gewesen. Natürlich hängt der Zeitpunkt von Öl-Peak auch von der Nachfrage ab. Nehmen wir einfach mal an, die weltweite Ölnachfrage sinkt ab morgen (Ersatzstoff aus Weltall gefunden) um 50% (und der Ölpreis mitsamt Ölförderung stürzt mit nach unten): Auf dem neuen Verbrauchs-Niveau von 43 Mio. Barrel/Tag wäre der Ölpeak natürlich weit weg (irgendwann im Jahr 2025-2030 herum). Natürlich kann man den Ölpeak hinauszögern, es stellt sich bloß die Frage, wie realistisch das ist: Ölprodukte werden als Treibstoff im Transportsektor verwendet, gibt es da Ersatz in ausreichender Menge? Öl ist ein Rohstoff der chem. Industrie, gibt es da Ersatz? Möglicherweise kann Kohle, Gas, Biomasse etc. Öl teilweise ersetzen, aber die Menge von 85 Mio. Barrel/Tag ist so gewaltig, dass kurzfristig (1-5 Jahre) kein adäquater Ersatz da ist. Wer also Öl-Peak in den nächsten Jahren leugnet, muß auch sagen, warum die Ölnachfrage komplett einbrechen soll (abgesehen vom Öl-Preis, der sich der niedrigeren Nachfrage anpasst, womit nichts gewonnen ist: Lehre aus der Ölkrise der 70er); ja, früher wurden Pferde durch Autos ersetzt, aber was ersetzt kurzfristig Öl, das ist hier die Frage (langfristig ist das ganze klar: Erneuerbare Energie oder Kernfusionsenergie). Nur mit Markt, Preisbildung und Kapitalismus zu argumentieren, ist Schwachsinn, Herr Hartmut 1967. Der Kapitalismus hat seine Grenzen in den physikalischen Gesetzen: Man kann auch 100 Trilliarden Dollar ausgeben, um die Ölförderung zu erhöhen, und doch wird man es nicht schaffen.
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