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06.04.2005 Gläubiger von WALTER BAU stimmen der STRABAG-Paketlösung zu
Fortbestand wesentlicher Teile von WALTER BAU gesichert
Rund 3.100 Arbeitsplätze werden durch die STRABAG-Gruppe übernommen
Insgesamt sind im Konzern über 5.700 Arbeitsplätze gesichert
Separates Verkaufsverfahren für die DSI ? DYWIDAG Systems International aufgesetzt
Der Gläubigerausschuss der insolventen WALTER BAU-AG hat der Übernahme wesentlicher Unternehmensteile des Unternehmens durch den österreichischen Baukonzern Bauholding STRABAG S.E. einstimmig zugestimmt. Dadurch werden rund 3.100 Arbeitsplätze des insolventen Konzerns durch die STRABAG-Gruppe gesichert.
Die STRABAG-Gruppe übernimmt aus dem WALTER BAU-Konzern Geschäftsaktivitäten mit einem Volumen von rund 1,2 Mrd. Euro sowie eine Beteiligung von 4,8 % an der Ed. Züblin AG. Konkret geht es um eine Übernahme des WALTER-HEILIT Verkehrswegebaus, der DIG - DYWIDAG International GmbH (Auslandsgeschäft), DYWIDAG Ges.m.b.H. Österreich sowie rund 60 inländische Bauprojekte der insolventen WALTER BAU-AG mit einem Auftragsbestand von rd. 240 Mio. Euro. Über die Verkaufssumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Insolvenzverwalter Schneider: ?Wesentliche Ziele wurden erreicht? ?Gut zwei Monate nach Antrag des Insolvenzverfahrens haben wir somit unsere beiden Ziele erreicht: Möglichst viele Arbeitsplätze sichern und den gesunden Unternehmensteilen die notwendige Stabilität in kürzester Zeit zu schaffen,? sagte der Insolvenzverwalter von WALTER BAU, Wirtschaftsprüfer Werner Schneider von der SKP Partnergesellschaft. ?Durch diesen zügigen Verkauf wird sichergestellt, dass wichtige Kernbereiche des Unternehmens nicht zerschlagen oder gar liquidiert werden; gleichzeitig wird den dazugehörigen Mitarbeitern eine Zukunft geboten.?
Schneider lobte auch im Gläubigerausschuss die rasche Umsetzung und das Engagement aller Beteiligten: ?Hier wurde schnell und unbürokratisch gearbeitet ? im Sinne einer Gesamtlösung und dem Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze?. Durch die schnelle Schnürung eines Gesamtpaketes aus einer Teilfortführung von WALTER BAU und der Übernahme von drei Tochterunternehmen mit der Bauholding STRABAG S.E. wurde unter den gegebenen Umständen das Maximum für die Beschäftigten und für die Gläubiger erreicht.
Gesonderter Verkaufsprozess für das Tochterunternehmen DSI Für weitere erfolgreiche Teile der ehemaligen WALTER BAU-Gruppe, insbesondere DSI-DYWIDAG System International, wurden bereits separate Verkaufsprozesse begonnen, die aber erst in einigen Monaten abgeschlossen sein werden. Nicht behandelt vom Gläubigerausschuss wurde ein Anteil von rund 48,7 % an der Ed. Züblin AG, für die die Bayerische Landesbank als Pfandgläubiger das Verfügungsrecht hat; über diese Beteiligung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Kernbereiche mit Zukunftsperspektive ? Zerschlagung verhindert Die STRABAG-Gruppe übernimmt nach der Zustimmung des Gläubigerausschusses die neu gegründete DYWIDAG Holding GmbH. Sie fungiert als Dachgesellschaft für vier operative Gesellschaften (WALTER-HEILIT Verkehrswegebau GmbH, DYWIDAG Schlüsselfertig- und Ingenieurbau GmbH, DYWIDAG Bau GmbH). Weiterhin übernimmt STRABAG die beiden Auslandsgesellschaften DIG - DYWIDAG International GmbH (Auslandsgeschäft), DYWIDAG Ges.m.b.H. Österreich.
1.100 Stellen aus der WALTER BAU-AG mittelfristig gesichert Teile des inländischen Baugeschäfts der insolventen WALTER BAU-AG sowie Neuaufträge werden durch die beiden Gesellschaften DYWIDAG Schlüsselfertig- und Ingenieurbau GmbH sowie DYWIDAG Bau GmbH übernommen. Von der insolventen WALTER BAU-AG werden 813 Mitarbeiter in die DYWIDAG Bau GmbH wechseln. Fortgeführt werden auch die Aktivitäten beim Beton-Fertigteilwerk Zeithain mit rd. 70 Beschäftigten. Rund 200 Mitarbeiter der WALTER BAU-AG werden mittel- und längerfristig (mehr als 3 Monate) für die Restabwicklung von annähernd fertiggestellten Projekten sowie für Abrechnungsarbeiten im Verlauf des Insolvenzverfahrens benötigt. Den übrigen rund 2.600 Beschäftigten der insolventen WALTER BAU-AG und der inländischen Tochterunternehmen, die Insolvenzanträge gestellt haben, wird ein Übertritt in eine Transfergesellschaft angeboten. Diese Vorgehensweise mit einem Übertritt eines Teils der Beschäftigten in die Transfergesellschaft fand auch die Zustimmung des Gläubigerausschusses.
Bei weiteren Tochtergesellschaften der WALTER BAU-AG zeichnen sich Teilfortführungslösungen oder Management-Buy-Outs ab. Dies gilt unter anderem für die Baugesellschaft Ausbau Großenhain (ca. 70 Mitarbeiter), Betonwerk Zeithain (ca. 70 Mitarbeiter), Niklas GmbH in Roding (30 Mitarbeiter), WALTER DYWIDAG Engineering (30 + 10 Mitarbeiter) und BS ? Baugeräte Service (70 + 80 Mitarbeiter). Auch bei dem australischen Tochterunternehmen wird es eine Fortführung von Unternehmensteilen geben (bis jetzt 350 Mitarbeiter).
Nächste Verfahrensschritte Nächster wesentlicher Verfahrensschritt im Insolvenzverfahren der WALTER BAU-AG ist die erste Gläubigerversammlung am 22. Juni 2005 in Augsburg.
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