sind wir im absoluten Blindflug bezüglich den Corona-Infektionen. Jedwede Berechnung auf Basis dieser Zahlen war schon jetzt lustig, wird dann aber hirnrissig. Wir werden auch keine Ahnung haben mit was die Menschen sich infiziert haben. Das RKI meint, heute wären 90% der Infektionen Omicron zuzurechnen. Woher sie das bei der Datenqualität wissen wollen ist mir schleierhaft. Aber nehmen wir an, das würde stimmen. Das würde bedeuten dass es bei ca. 200000 täglichen Infektionen es ca. 20000 Infektionen mit Delta geben würde. Auch nicht ohne. Demnächst will das RKI eh nur noch wie bei der Influenza auf Basis der Arztbesuche schätzen (Ergebnisse Wochen später). Jeder 2G-Stammtisch in Bayern schätzt da genauer.
Wir sollten die unsinnigen Testvorschriften einstellen. Wir wissen dass die Antigentest wie Münze schmeißen ist und wollen sie jetzt dort einsetzen wo vorher PCR-Tests vorgeschrieben waren. Totaler Unsinn, weil man nicht bereit ist die Realität zu akzeptieren und festzustellen dass man von Omicron überrollt wurde. Es sollte unbedingt 3G im öffentlichen Verkehr und am Arbeitsplatz eingestellt werden. Entweder man hat den Mut zu 2G, aber den Testblödsinn sollte man lassen. Prinzipiell macht es keinen Sinn Geimpfte zum Test zu schicken wo sich sich eventuell noch infizieren können. Wenn schon das RKI vorschlägt man sollte im öffentlichen Verkehr die Corona Warn App ausschalten, weil ansonsten es bald bei allen Rot wird und sie sich testen lassen sollen, weiß man welche Uhrzeit es geschlagen hat. Die Überprüfung in der Corona-Warn-App macht ohne Hinweis auf Datum und Uhrzeit der Risikobegegnung bei dem Infektionsgeschehen eh keinen Sinn. Nur mit dem Zeitpunkt der Risikobegegnung könnte man selbst eigenverantwortlich abschätzen was zu tun ist. Und Ende Februar will das PEI wissen welche Antigentest eventuell brauchbar sind. Dann haben wie die Spitze der Infektionen schon überschritten und brauchen diesen Unsinn bei der Wanderung ins Tal auch nicht mehr.
Kontakte sollten prinzipiell nicht mehr in Quarantäne geschickt werden. Kontaktverfolgung ist bürokratische Selbstbefriedigung. Wenn sich Menschen unbedingt testen lassen wollen und haben bei der Antigentestlotterie einen Treffer sollten sie nicht in Isolation geschickt werden. Menschen die erkranken sollten eben krank geschrieben werden. Hat man Verdacht auf Corona kann der Arzt das mittels PCR überprüfen lassen und den Kranken in Fernbeobachtung halten. Ansonsten sollten PCR-Tests genutzt werden um die Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen zu steuern. Schon heute stehen kranke Arbeitnehmer mehrere Tagen für einen PCR-Test an um ihren Arbeitgeber informieren zu können. Den Bescheid vom Gesundheitsamt kommt dann nochmals Tage später. Sind wir noch dicht? Andere Länder, wie z.B. Großbritannien haben uns gezeigt was uns droht und wie man damit umgehen kann. Da scheinen viele bei uns in Politik und Verwaltung fest geschlafen zu haben.
Es bleibt uns in diesem Blindflug nur die Beobachtung der Krankenhäuser. Auch dabei ist die Datenlage miserabel weil die Meldungen sehr oft einen Meldeverzug von über einer Woche haben. Hierbei bringt uns auch kein Deutschlandschnitt weiter. Es interessiert nur die regionale Lage. Droht regional eine Überforderung muss man in der Region die Kontakte heftig reduzieren (durch teilweises Zusperren).
Zusammengefasst: Testen hat noch keinen Lockdown verhindert oder verzögert. Wir sollten deshalb das Testen sinnvoll einsetzen und nicht die Menschen damit Quälen. Ein falscher Perfektionismus bei Quarantäne und Isolation ist lachhaft. Dazu ist Omicron zu ansteckend und die Dunkelziffer der Infizierten ein mehrfaches der Bekannten. Das gilt für heute, morgen ist es noch extremer.
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