"wie soll es auch anders funktionieren? Der Staat hat hier eine immense Lenkungsfunktion, die er auch wahrnehmen muss.": ja, hat er, doch wie weit soll diese gehen ? Hierzu darf man getrost unterschiedliche Meinungen vertreten. Aber: wie kommst du darauf, dass ich mich nicht mit "Generation Z" unterhalte ? Wir haben eine erstklassige Verfassung, die aber viele gar nicht (!) kennen. Allein schon der Umweltgedanke und Umweltrecht sind zweierlei. Aber wer kennt auch zumindest in Grundzügen die konkurrierenden Aspekte ? Politik ist so viel mehr, z.B. eben auch Verfassungsrecht, Finanzpolitik, Sozialpolitik, Wirtschaftspolitik, u.v.m. , doch frage mal, wer da zumindest über ein paar Grundkenntnisse im Sinne von Bildung verfügt. Bildung ist anstrengend ! Ein junger Student argumentierte einmal mir gegenüber mit "aber das ist doch ein Grundrecht", ohne blassen Schimmer, was die Grundrechte nach unserer Verfassung sind. Als wichtig konnte ich seine Gedanken ohne Weiteres anerkennen, als Grundrecht aber: klares "Nein". Und um nicht irgendwen über Gebühr schlecht machen zu wollen: Aus meiner Sicht werden Bildung und die Bereitschaft, sich über Politik und Werte konstruktiv auseinanderzusetzen, immer mehr durch Gesinnung und Ideologie ersetzt und viele sind heute gar nicht mehr in der Lage, tiefer gehende Gespräche über unterschiedliche Meinungen substantiiert zu führen und sich friedfertig darüber zu unterhalten. Davon aber lebt die Demokratie, ohne immer zu nur einem (!) Ergebnis gelangen zu müssen.
Mir ist bewusst, dass dieser Beitrag deutlich über ein Aktienforum hinausgeht. Daher habe ich sehr überlegt, ob ich noch einmal hierzu schreibe. Mein Appell hier ist, jeder möge einmal für sich im stillen Kämmerlein prüfen, auch welche Bildung i.S. von "Wissen" ihn zur eigenen Meinungsbildung und Diskussion befähigt. Ich selbst weiß um die Begrenztheit meines Wissens.
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