Es gibt mAn wohl kein übergeordnetes Anrecht auf Glück und Liebe, auf Geborgenheit und Sicherheit oder Wohlstand, nirgendwo auf der Welt. Das eigene Schicksal kann man nicht immer erklären und schon gar nicht steuern in was für eine Geschichte man als Mensch hineingeworfen wurde als Kind, auch nicht in welcher Zeit, in welchem Land, mit welchen Voraussetzungen. Da gibt es keine Gerechtigkeit.
Grausamkeit, Demütigungen, Überheblichkeit, Unterdrückung usw, die gibt es überall, wo es Menschen gibt und stecken in jedem drin irgendwo, mehr oder weniger, "Täter" waren selbst oft auch "Opfer", spätestens wenn man ums Überleben kämpfen muss, ist kaum jemand ein Engel. Nur als Gesellschaft, Gemeinschaft kann der Mensch existieren, sich entwickeln, sich verbessern ...aber auch verschlechtern. Das Streben nach Glück ist meist auch egoistisch, erst recht im Kapitalismus fordert das auch Opfer irgendwo. Fazit, der Mensch ist kein gutes Wesen, er will das aber sein in der Wahrnehmung von Aussen. Wir sind Herdentiere.... So wurde und wird das immer wieder neu definiert, was denn gut sei. Selbst Hitler oder Stalin sagten kaum von sich, ich bin kein guter Mensch. Sie sagten sogar eher, ich bin ein sehr guter Mensch, vermute ich und glaubten das auch, sonst hätten sie sich geändert. Die Bestätigung bekamen sie ja dann auch jeden Tag von all den A..kriechern, mit denen sie sich umgaben. Macht definiert eben selbst was gut und richtig ist und ist deshalb immer gefährlich.
Demokratie sollte Macht eindämmen und einen Ausgleich schaffen mMn, zwischen den verschiedenen Aspekten und Ansichten, was denn gut und richtig sei als gesellschaftliche Tragfläche, die man gemeinsam teilen will und kann, die man akzeptieren kann, auch wenn sie nicht dem eigenen Ideal entsprechen. Arme und Reiche, Junge und Alte, Gläubige und Ungläubige, Gebildete und Eingebildete, Dumme und Kluge, Glückliche und Unglückliche, Männer und Frauen usw, usw. werden nie alle das Gleiche wollen. Doch die Einsicht, dass man auch profitiert von dem System, in welchem man lebt, darauf auch angewiesen ist, darf nicht kippen. Wenn die Mehrheit sich benachteiligt, ausgenutzt, bedroht, unterdrückt usw. sieht, muss sich etwas ändern, was ja die Demokratie garantieren sollte.
Erschreckend ist für mich, dass der Graben zwischen arm und reich sich in den Demokratien derart weitete und sich gerade jetzt klar weiter weitet. Es werden nun hemmungslos Milliarden und Billionen ausgegeben von der öffentlichen Hand überall, nicht zuletzt auch um den Reichen den Arsch zu retten, was schon in den letzten Jahrzehnten ständig gemacht wurde. Öffentliche Schulden anhäufen, bedeutet die Allgemeinheit und die Jungen zu belasten, weil man nicht genug Steuern eintreiben will oder kann, obwohl die grossen Vermögen in gigantische Dimensionen gestiegen sind. Gerade jetzt brechen die Steuer-Einnahmen wohl überall dramatisch ein, die Börsenkurse kratzt das nicht, im Gegenteil, sie sind ja subventioniert.
Dabei spielt auch die Schweiz gar keine rühmliche Rolle. Die EU setzt nun aber nicht den Druck auf an dieser Stelle, was sie müsste, im Interesse der EU-Bürger, die Pauschalbesteuerung von reichen Ausländern ist eine Katastrophe und konnte leider nicht via Abstimmung abgeschafft werden auf nationaler Ebene, nur kantonalen, da viele kleine Kantone und deren Bewohner das nicht wollten. Bei der Besteuerung der Firmen wurde Druck gemacht von der EU, mit dem Resultat, dass auch da weniger Steuern fliessen werden in Zukunft, nicht dass die zugezogenen Firmen mehr Steuern zu bezahlen hätten.
Die EU setzt aber den Druck ua bei den Löhnen an, beim Lohnschutz und bei den Rechten für zuziehende EU Bürger in der Schweiz, was den Arbeitgebern (also den Reichen) entgegen kommt, nicht den Arbeitnehmern (den Ärmeren).
Die direkte Demokratie ist auch oft egoistisch und so müsste da und dort der Druck auch von Aussen ausgleichend gewisse Dinge korrigieren manchmal. Beim Bankgeheimnis war es die Obama-Regierung, welche dem ein Ende setzte, nicht die EU, sie hat das einfach übersehen, wo man sich fragen muss, in welchem Interesse.
Bei der EU kommt Druck nicht aufgrund von demokratischen Entscheiden des Parlamentes, sondern von der Kommission und somit bei falschen Dingen mAn. Das vorliegende Rahmenabkommen, wurde nicht vom EU-Parlament ausgearbeitet, sondern hauptsächlich von Beamten. Das ist für mich eine beunruhigende Entwicklung, denn man entfernte sich von demokratischen Prozessen und will sie nicht. Doch wenn immer mehr EU- Bürger nicht mehr daran glauben, dass die EU ihre Interessen vertritt und nicht die der Konzerne und der Besitzenden, dann kann das übel ausgehen. Die Briten glaubten das schon Mal nicht mehr. Demokratie kann man nicht spielen, man muss daran glauben, dass die Mehrheit nicht dumm oder böse ist. Sonst muss man sie ja unterdrücken. Und das nennt sich Diktatur.
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