Dazu kommt mir folgende Szene in den Sinn, die ich gestern erlebte in einem gut gefüllten Zug zur Stosszeit im Kanton Glarus beim Aussteigen am Bahnhof. Eine ältere einfache Frau fragt, im Gedränge der Aussteignenden, etwas genervt und giftig, einen ebenso alten Mann,, weshalb er keine Maske trage, es sei doch vorgeschrieben. Der Mann sah aus wie ein Profesor oder so, mit Charakterkopf und teuren Klammoten, fragt noch genervter zurück, in Hochdeutsch, haben sie Angst vor mir? Sie bejaht kleinlaut, sichlich eingeschüchtert. Dann bleiben sie doch zu Hause! Herrscht er sie in Gutherrenstil an. Sie schaute ihn nur irritiert an. Ich sagte, laut genug, dass sie es beide hörten: Bliibäd doch beidi dihei, Gottfriedstutz! Und trieb davon im Fluss der Pasagiere die ausstiegen und sah noch, beim kurzen Zurückschauen, wie beide irritiert dreinschauten. Weshalb ältere Leute in der Stosszeit den Zug nehmen? Ich bin leider darauf angewiesen und andere auf mich. Die ältere Frau trug auch nur eine einfache Wegwerfmaske, würde sie sich fürchten, hätte sie doch was besseres vor der Nase. Hier wird es wohl auch auf einen Lockdown rauslaufen.?? Selbstverantwortung funktionierte nicht so ganz. Aber darüber will ich nicht diskutieren, ich erzählt nur eine erlebte Episode in dieser Zeit.
Es leben viele Deutsche in der Schweiz und ich habe auch Freunde, die Hochdeutsch reden. Man gewöhnt sich daran. Aber es gibt schon auch immer wieder Leute aus dem grossen Kanton, die nicht gerade auffallen, durch Anstand und Freundlichkeit. Da integrieren sich manche aus ferneren Ländern viel besser.
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