Habeck fordert Bekenntnis Thyssenkrupps zur grünem Stahl
Montag, 16.09.2024 13:46 Quelle: reuters.com Herne, 16. Sep (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fordert von Thyssenkrupp ein erneutes klares Bekenntnis zur Produktion von grünem Stahl. "Ganz wichtig ist, dass Thyssenkrupp klipp und klar unterstreicht, dass sie bei dem Projekt bleiben wollen", sagte Habeck der Nachrichtenagentur Reuters am Montag bei einem Unternehmensbesuch in Herne. "Das ist für die Zukunft", betonte der Minister: "Wenn das nicht kommt, wird es schwierig werden für den gesamten Standort", betonte er. Die Stahltochter Thyssenkrupps hatte zuletzt gewarnt, das geplante grüne Stahlwerk teurer werden könnte als die bislang veranschlagten gut drei Milliarden Euro. Die Situation werde derzeit bewertet.
Der Bund und das Land NRW haben zugesagt, sich mit insgesamt rund zwei Milliarden Euro an dem Bau zu beteiligen. Habeck sagte, bei steigenden Kosten könne die Förderung nicht einfach erhöht werden. "Das muss man sich alles angucken, das sind komplizierte Prozesse, die in Brüssel notifiziert werden müssen", sagte er mit Blick auf die EU-Kommission, die staatliche Beihilfen genehmigen muss: "Das läuft nicht auf Zuruf." Thyssenkrupp-Konzernchef Miguel Lopez hatte sich im Streit um die Kosten für eine Verselbständigung der Stahlsparte sowohl mit deren Chef Bernhard Osburg als auch mit Stahl-Aufsichtsrats-Chef Sigmar Gabriel überworfen. Beide haben daraufhin ihren Rücktritt erklärt.
Die öffentliche Hand könne sich nicht gegen unternehmerische Entscheidungen schützen, sagte Habeck. "Deshalb schaue ich mit einer geweissen Uruhe und Besorgnis auf Duisburg", fügte er hinzu. "Das Unternehmen muss wieder in ruhiges Fahrwasser kommen und alle müssen daran arbeiten, dass die Zukunft gelingt", forderte Habeck.
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