ach ja, jetzt bin ich natürlich auch neugierig und habe mal unter www.consors.de nachgeschaut, da gibt es noch dieses Interview vom 3. Juni:
AnalystCorner: Fluxx - Wette auf einen Gewinnsprung performaxx Research
Rupert Stöger 03. Juni 2005 Der auf "Lotto 6 aus 49" spezialisierte Glücksspiel-Anbieter Fluxx gab diese Woche eine Kapitalerhöhung bekannt. Über eine Bezugsrechtsemission werden Aktionären 3,21 Mio. neue Aktien angeboten. Damit schafft die Gesellschaft die Möglichkeit, mehrere tausend Supermärkte mit Lotto-Terminals auszustatten. Der seit April laufende Probebetrieb an 35 Standorten scheint demnach gut zu laufen. Rupert Stöger von performaxx-Research ist der Meinung, dass sich nach Abschluss der Kapitalerhöhung ein immenses Potenzial für Fluxx bietet. Für ihn ist die Aktie ein spekulativer Kauf. AnalystCorner fragte nach!
AC: Herr Stöger, Fluxx vermittelt seit mehreren Jahren Lottoscheine im Internet. Wie ist die Gesellschaft aufgestellt?
Stöger: Im letzten Jahr vermittelte Fluxx Spieleinsätze in Höhe von 73 Mio. Euro und erzielte daraus Einnahmen von 17,7 Mio. Euro. Damit hat Fluxx etwa ein Drittel der im Internet aufgegebenen Lottoscheine abgewickelt. Gemessen am Gesamtvolumen von "Lotto 6 aus 49" von 8,4 Mrd. Euro in 2004 liegt der Marktanteil an allen aufgegebenen Lottoscheinen bei etwa 1%.
AC: Welche Entwicklung erwarten Sie für das Lottoangebot im Internet?
Stöger: 2004 wurden 3,5% der Lottotipps im Internet aufgegeben. Dieser Anteil soll Marktstudien zufolge bis 2007 auf 9% anwachsen, da eine steigende Zahl von Leuten die einfache Lottoscheinaufgabe im Internet in der Annahmestelle vorzieht.
AC: Im April hat Fluxx den Vertrieb von Lottoscheinen bei EDEKA und Fotopoint gestartet. Kennen Sie schon Ergebnisse des Probebetriebes?
Stöger: Leider haben wir nur Indikationen, aber kein genaues Zahlenmaterial. Die diese Woche angekündigte Kapitalerhöhung zeigt aber, dass der Probebetrieb gut laufen muss und Fluxx rasch expandieren will.
AC: Welches Potenzial hat Fluxx mit dem stationären Lottovertrieb?
Stöger: Das hängt davon ab, wie viele Partner gewonnen werden können. EDEKA Nord, der Partner im Probebetrieb, hat angekündigt, dass rund 400 seiner Läden für den Lottovertrieb geeignet wären. Das macht etwa zwei Drittel der Läden. Beim anderen Drittel ist dies aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll, z.B. weil sich im Gebäude ein Kiosk mit Lottoannahmestelle befindet. Wenn man sich nun überlegt, dass die gesamte EDEKA-Gruppe nach der Übernahme der NETTO-Märkte und Spar rund 13.000 Geschäftsstellen hat und man auch bundesweit von der Zwei-Drittel-Quote ausgeht, dann würde sich alleine aus dieser Kooperation ein Potenzial von etwa 9000 Supermärkten ergeben. Weitere Kooperationen mit Fotopoint (200 Filialen) und OIL! (200 Tankstellen) wurden bereits bekannt gegeben.
AC: Wie schnell wird Fluxx mit dem großen Roll-Out starten?
Stöger: Die von Fluxx angekündigte Kapitalerhöhung von 3,21 Mio. Aktien würde fast 30 Mio. Euro in die Firmenkasse spülen. Wenn man überlegt, dass für die Ausrüstung eines Supermarktes mit drei Kassen eine Investition von schätzungsweise 5000 Euro notwendig ist, dann könnte Fluxx mit dem Erlös der Bezugsrechtsemission womöglich 6.000 Supermärkte ausstatten. Da das Angebot von den Supermarktkunden rasch angenommen wird, könnte eine weitere Expansion aus dem laufenden Cash-flow finanziert werden.
AC: Was bedeutet das für den deutschen Lottomarkt?
Stöger: Im Jahr 2004 wurden von den rund 26.000 Lottoannahmestellen etwa 89% des Gesamtumsatzes von 8,4 Mrd. Euro abgewickelt. Wenn Fluxx beispielsweise in 9000 EDEKA-Läden, bei Fotopoint und OIL! sowie bei weiteren sicher noch dazukommenden Partnern "Lotto 6 aus 49" anbieten würde, so könnte Fluxx schon einen großen Marktanteil gewinnen. Die Erwartung von Fluxx und EDEKA ist, dass etwa die Hälfte der Lottospieler davor anderswo ihren Lottoschein aufgegeben haben und die andere Hälfte bisher nicht regelmäßig Lotto gespielt hat. Damit ist auch zu erwarten, dass das Gesamtvolumen von Lotto nach Jahren der Stagnation wieder ansteigt.
AC: Was bedeutet dies für Ihre Gewinnschätzungen?
Stöger: Wir waren bisher von einer kleineren Kapitalerhöhung und einem geringerem Expansionstempo ausgegangen. Dies hatte zu einer Gewinnschätzung von 0,28 Euro pro Aktie im laufenden Geschäftsjahr sowie 0,56 Euro Gewinn pro Aktie in 2006 und 0,89 Euro Gewinn pro Aktie in 2007 geführt. Wir verfolgen gespannt die Meldungslage und werden unsere Schätzungen anpassen, wenn dies nötig wird.
AC: Derzeit sehen Sie einen fairen Unternehmenswert von 12,72 Euro. Wie könnte sich dieser angesichts der aktuellen Entwicklungen verändern?
Stöger: Wie gesagt, wir verfolgen genau die Meldungen von Seiten der Firma und warten auf erste Veröffentlichungen, wie der Probebetrieb läuft. Sobald mehr Informationen zur Verfügung stehen und es ein klareres Bild über die Anzahl der möglichen Läden mit dem Lottoangebot gibt, können wir auch neue Umsatz- und Ergebnisschätzungen errechnen und daraus einen neuen fairen Unternehmenswert errechnen. In den aktuellen Prognosen sind einige Risikoabschläge enthalten, die bei einem schärfer werdenden Bild, wie sich Fluxx entwickelt, dann nicht mehr notwendig sein werden.
AC: Sie bestätigen also Ihre Kaufempfehlung?
Stöger: Unter fundamentalen Aspekten bietet der Lottovertrieb im Supermarkt ein immenses Potenzial. Dementsprechend würde sich auch der Umsatz und das Ergebnis von Fluxx entwickeln - unabhängig von der sowieso gut wachsenden Online-Lotto-Sparte des Unternehmens. Langfristig bietet der SDAX-Wert großes Potenzial und ist kaufenswert.
Das Gespräch führte Robert Burschik
Kommentar hopades: 30 Mio. liegt natürlich sehr daneben, weil der Bezugskurs kann niemals so weit am Realkurs liegen ! ! !
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