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Berlin, 11 Mai (newratings.de) - Die Experten von "Heibel-Ticker" nehmen die Aktie von freenet (ISIN DE000A0EAMM0 / WKN A0EAMM) zu Kursen unter 5,20 Euro in ihr spekulatives Depot auf.
Bei 4 Mrd. Euro Umsatz habe das Unternehmen 1 Mrd. Euro Schulden in den Büchern stehen. Das Unternehmen sei im Jahr 2006 aus der Fusion von freenet und mobilcom entstanden, im vergangenen Jahr sei noch debitel hinzugekauft worden. Damit sei freenet heute der größte netzunabhängige Telekommunikationsanbieter Deutschlands. Die Größe habe jedoch Geld gekostet und Schulden seien in den vergangenen Monaten gleichbedeutend mit Insolvenzgefahr gewesen.
So sei die Aktie von 25 auf 3 Euro geprügelt worden. Es sei unklar gewesen, ob die Schuldenlast refinanziert werden könnte. Das allein habe schon ausgereicht, um dem Unternehmen das Wasser abzugraben und, wenn die Kreditklemme noch länger bestanden hätte, wären ernste Probleme auf das Unternehmen zugekommen. Doch die Zeiten der Kreditklemme seien nun vorbei, es gebe günstige Refinanzierungsmöglichkeiten. Die Banken würden angehalten, ihren Verpflichtungen als Anbieter von Krediten nachzukommen und nachdem Vater Staat bei der einen oder anderen Bank beteiligt sei, dürften wir auch hier in Deutschland mit einer Normalisierung auf den Kreditmärkten rechnen.
So notiere das Unternehmen auf einem KGV 2009e von nur 8. Für ein Telekommunikationsunternehmen sei das extrem günstig. Aber dieses KGV sei durch außerordentliche Ereignisse höher, als es auf Basis des eigentlichen Geschäftes wäre, denn für das Jahr 2009 seien außerordentliche Belastungen der Übernahme von freenet berücksichtigt. Rechne man diese heraus, so stünde das KGV bei nur noch 5.
Für ein Telekommunikationsunternehmen, das profitabel sei und aufgrund fester, langläufiger Verträge kontinuierliche Einnahmen habe, sei ein KGV von 12 in den Augen der Experten angemessen, sofern kein Wachstum zu erkennen sei. Mit dem Wachstum sehe es bei freenet tatsächlich mau aus, aber ein KGV unter 12 sei in dieser Branche Konkursniveau und diese Gefahr bestehe nicht.
So sei also freenet heute maßgeblich am Preiskampf im Festnetz beteiligt, der für die Telekom schwindende Margen bedeute. Und auch im Mobilfunk sei freenet die Antriebsfeder für günstigere Tarife. Mit dieser Strategie habe sich das Unternehmen inzwischen eigenen Angaben zufolge einen Marktanteil von 20% auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt erobert.
Am kommenden Mittwoch werde freenet Quartalszahlen veröffentlichen. Man sehe derzeit das tatsächliche Ergebnis nur als Nebenschauplatz an, viel wichtiger werde es sein, eine Einschätzung zu den Refinanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens zu erhalten. Und die seien nach Ansicht der Experten, wie oben dargestellt, heute viel viel besser als noch vor zwei Monaten.
Das werde nun keine Überraschung sein, immerhin sei der Kurs seit Mitte März bereits von 3 auf inzwischen 5,20 Euro gesprungen. Doch dieses Niveau sei noch immer viel zu niedrig, man könne sich einen Sprung in Richtung 10 Euro innerhalb der nächsten Monate gut vorstellen. Denn im Jahr 2010 möchte das Unternehmen wieder 1 Euro je Aktie verdienen. Darin seien bereits weitere Preiskämpfe und Umsatzrückgänge enthalten. Das KGV stünde bei einem Aktienkurs von 10 eben bei genau 10 und wäre somit noch immer günstig.
Darüber hinaus werde für das kommende Jahr auch eine Dividende in Aussicht gestellt. Mit aktuell 3,45% Dividendenrendite ab dem Jahr 2010 sei das Papier dann, als defensives Investment mit aufgrund der hohen Vertragsbindung gesichert geltendem Cashflow, ein solides Papier für ein konservatives Depot. Langfristige Anleger und Fonds sollten also auch nicht zu lange auf sich warten lassen, dieses Papier bald zu entdecken.
Die Experten von "Heibel-Ticker" spekulieren bei freenet auf einen baldigen Aktienkursanstieg infolge der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses am kommenden Mittwoch und nehmen daher zu Kursen unter 5,20 Euro ein paar Papiere in ihr spekulatives Depot. Das Kursziel sehe man bei 9 Euro. (Ausgabe 18 vom 08.05.2009) (11.05.2009/ac/a/t)
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