Anmerkung: Was passiert wenn Vestas mit Mitsubishi sich einigt? ????
Hier der Text:
Entscheidungen über Japans Kernkraftwerke Atomaufsicht macht klare Ansagen
Zwei Jahre nach dem Super-GAU in Fukushima sind von Japans 50 Atomreaktoren nur zwei am Netz - und wenn es nach der Atomaufsichtsbehörde geht, bleiben viele auch abgeschaltet. Das neu gebildete Gremium fällt überraschend deutliche Entscheidungen.
Von Peter Kujath, ARD-Hörfunkstudio Tokio
Vor Kurzem bereiste der japanische Premierminister die Türkei, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, um Japans Atomindustrie zu unterstützen. Trotz des Unfalls in Fukushima scheinen japanische Firmen wieder Aufträge zum Bau von Kernkraftwerken zu erhalten.
In Japan hingegen droht einigen der derzeit angehaltenen Reaktoren eine längere Pause: "Die Aufsichtsbehörde ist auf einer neuen gesetzlichen Grundlage errichtet worden, die klar die Verbindungen zu den Gruppen trennt, die die Atomkraft fördern", betonte Kunihiko Shimazaki, Mitglied der neuen japanischen Atomaufsichtsbehörde. "Wir werden unsere Ergebnisse den Betreibern ausführlich erklären, so dass es keine Missverständnisse gibt". Atomruine Fukushima galerie
Die Atomruine Fukushima im April 2011 (links) und im März 2013.
"Nur Glück, dass es noch keinen Unfall gab"
Unter Shimazakis Führung war nach sechs Monaten ein Expertengremium zum Entschluss gelangt, dass unter dem Reaktor 2 des Tsuruga-Kernkraftwerks eine aktive Erdspalte verläuft. Diese könne wichtige Einrichtungen beschädigen, so ein Experte: "Das muss berücksichtigt werden, wenn die Vorkehrungen der Anlage gegen Erdbeben überprüft werden."
Nach den gesetzlichen Vorgaben muss ein Reaktor stillgelegt werden, wenn er sich oberhalb einer aktiven Erdspalte befindet. Am kommenden Mittwoch wird die japanische Atomaufsichtsbehörde ihre Entscheidung offiziell bekannt gegeben. "Es ist nur Glück, dass sich bisher kein Unfall ereignet hat", so Shimazaki. "Wir unternehmen den ersten Schritt, um die laxen Sicherheitsvorkehrungen zu beheben", sagte er weiter - und sprach damit vielen Bürgern von Tsuruga aus dem Herzen. "In der Vergangenheit wurde häufig die Sorge geäußert, dass der Reaktor auf einer aktiven Erdspalte liegt", so eine Bewohnerin. "Für mich war schon vorher klar, dass es gefährlich ist, und ich hoffe, dass der Reaktor schnell stillgelegt wird." Von 50 Reaktoren nur zwei am Netz Das AKW Tsuruga in Japan galerie
Das AKW Tsuruga wird wahrscheinlich komplett ausgemustert - der Reaktorblock 1 ist bereits 43 Jahre alt.
Wahrscheinlich wird das komplette AKW in Tsuruga ausgemustert, weil der Reaktorblock 1 bereits 43 Jahre alt ist und nach den neuen Richtlinien nur mehr mit Sondergenehmigung betrieben werden dürfte. Von den 50 in Japan existierenden Atomreaktoren sind derzeit nur zwei am Netz. Die Atomaufsichtsbehörde hat neue Richtlinien erarbeitet und wird beginnend im Sommer die Anlagen neu bewerten. Welche der Kernkraftwerke dann wieder angeschaltet werden können, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Für Monju, das andere AKW in Tsuruga vom Typ Schneller Brüter, sieht es schlecht aus. "Das Problem kann heruntergebrochen werden auf das fehlende Sicherheitsverständnis des Betreibers. Ich glaube, es ist ziemlich ernst, wenn eine Organisation darauf aufmerksam gemacht werden muss." Dieses Urteil stammt von Kenzo Oshima, ebenfalls Mitglied der neuen japanischen Atomaufsichtsbehörde.
Bei einer überraschenden Inspektion in Monju hatte die Vorgängerbehörde knapp 10.000 Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen entdeckt. Der Betreiber wischte zunächst die Vorwürfe als unbedeutende Details beiseite, um sich nun noch schärferer Kritik ausgesetzt zu sehen.
|