Bin also wieder long Euro. Nach den Arbeitsmarktzahlen schoss der Euro kurz auf 1,234 hoch, gab dann aber wieder mehr als 1 Cent ab. Ich nehme an, dass Dollar-Shorts darauf gehofft hatten, sich nach den Arbeitsmarktzahlen bei 1,24 oder darüber eindecken zu können. Da dies nicht erreicht wurde, mussten sie es halt tiefer tun. Ich hoffe, um 1,22 bildet sich nun ein Doppelboden. US-Aktien sind nach den schwachen Arbeitsmarkt- und ISM-Zahlen heute deutlich gefallen. Sofern dies auf ökonomische Schwäche hindeutet, sollte diese Schwäche mittelfristig auch den Dollar belasten. Höhere Zinsen auf den Dollar nützen nicht viel, wenn gleichzeitig die Inflation steigt. Der Markt scheint aber immer nur auf die "absoluten" Zinsen zu schielen. Höhere Inflation ist übrigens nicht immer die Folge erstarkender Wirtschaftskraft. Möglich ist auch ein Stagflations-Szenario (steigende Inflation bei steigender Arbeitslosigkeit, worauf die heutigen Zahlen hindeuten). Das ist insbesondere für Aktien tödlich. Bin daher zurzeit auch nicht investiert.
Beim Euro wäre auch charttechnisch ein Rücksetzer auf ca. 1,24 fällig, den ich für neue Dollarkäufe nutzen würde. Allerdings ist der Markt extrem Euro-bärisch nach den jüngsten DM-Kommentaren, mal sehen, wie er den Schock verdaut.
Interessant ist, dass sich der Euro zum (starken, sicheren) Franken kaum verändert hat. Demnach scheint es sich um eine Dollarstärke (gegenüber allen Währungen) zu handeln, nicht um eine alleinige Euro-Schwäche. Wie lange aber kann sich eine solche Dollarstärke halten, wenn der Arbeitsmarkt so schwach ist und heute auch noch die ISM-Zahlen 3 Prozent schlechter waren als erwartet? Wahrscheinlich wurden einfach nur viel zu viele Dollar-Shorts auf dem falschen Fuß erwischt.
Ich selber jedenfalls bin bei 1,22 sehr viel Euro-positiver gestimmt als noch bei 1,3640. Der Preis macht die Musik.
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