sehe ich das ähnlich. Ein Aufweichen der Stammaktien würde eine neue Ära einläuten. Eine Sperrminorität zu vergeben wäre ein Erdrutsch obendrein. Andererseits: die aktuelle Konstruktion mit Stämmen, die innerhalb der Familien aufge- teilt sind und Kleinanktionären, die mit ihren Vorzügen am Katzentisch sitzen, ist ein Anachroismus, der sich überlebt hat. Gottseidank, denn das eröffnet ungeahnte neue Perspektiven - und zwar solche, die den Kurs in eine andere Laga hieven werden.
Was die Katarer anbetrifft, sehe ich die positiver, als die meisten anderen Investoren. Mir wäre unwohl, würde es sich um US-Amerikaner handeln, oder um Russen, Franzosen oder Italiener. Da wäre jeweils mit fremden nationalen Interessen zu rechnen. Den Arabern geht es mMn vorwiegend um eine wertbeständige Anlage, vor dem Hintergrund einer aufziehenden Hyperinflation. Dass sie das beim rentablsten Autobauer der Welt tun, ist nur folgerichtig und zeugt von ihrem Qualitätsbewusstsein. Ich denke, die Araber werden sich nicht groß in das operative Geschäft einmischen und es lieber denen über- lassen, die es am besten können: den Deutschen.
Für Piech und die Porschefamilie hat der Einstieg zwar den Nachteil, dass sie bei Porsche Macht abgeben müssen. Das wird mMn aber durch die Vorteile bei weitem überwogen: Erstens die Kursperspektiven der Aktie, die letzlich auch ihnen zugute kommen. Und zweitens erlangt Porsche dadurch strategische Freiräume: die VW-Optionen bleiben erhalten und damit die 75% in greifbarer Nähe.
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