ROUNDUP: Deutsche Chemieindustrie bestätigt Prognose - Geschäft stabilisiert
Di, 04.11.14 11:05
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Chemieindustrie glaubt nach einer Stabilisierung der Geschäfte im dritten Quartal an ihre Wachstumsprognosen. "Die Zuwächse sind und bleiben aber moderat", sagte der neue Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) und Bayer-Chef Marijn Dekkers am Dienstag. In Deutschland dürfte sich die Nachfrage in den kommenden Monate nur "leicht" beleben. Die Hoffnungen ruhten vor allem auf dem Ausland. Für 2014 rechnet der VCI weiter mit einem Produktionsanstieg um 1,5 Prozent. Bei einem erwarteten Rückgang der Erzeugerpreise um ein Prozent dürfte der Umsatz um ein Prozent auf 192,5 Milliarden Euro zulegen.
Insgesamt habe auch in der Chemieindustrie die Verunsicherung zuletzt zugenommen. Die für das zweite Halbjahr erhoffte Belebung sei bisher ausgeblieben. Dabei sorgten nicht nur die zahlreichen Krisen rund um den Globus für Sorgenfalten in den Unternehmen. Angesichts enttäuschender Kennzahlen kappten zahlreiche Forscher auch ihre Wachstumsprognosen für 2014 und 2015. Die Aussichten im Inland trübten sich ein. Doch es gebe auch positive Anzeichen, erklärte der Verband. So schreite die wirtschaftliche Stabilisierung der Eurozone - wenn auch zögerlich - voran. Auch außerhalb Europas kämen positive Signale. "Wir sehen daher derzeit keine Rezession für das deutsche Chemiegeschäft", erklärte der VCI. Die Dynamik bleibe aber niedrig.
Der Aufwärtstrend sei insgesamt intakt aber kraftlos, hieß es. Von Juli bis September legten Produktion und Umsatz in Deutschlands drittgrößter Branche im Vergleich zum Vorquartal leicht um jeweils 0,5 Prozent zu. Während das Inlandsgeschäft weiter schwächelte, entwickelte sich das Auslandsgeschäft in nahezu allen Regionen positiv. Der Verband begründet die Schwäche im Inland mit zahlreichen Werksferien. Das Sommerloch sei besonders stark ausgefallen. Mittelfristig werde die Industrieproduktion in Deutschland wieder leicht steigen.
Auch im Jahresvergleich blieb die Dynamik gering. Der Umsatz in der Chemie legte im dritten Quartal mit 44,9 Milliarden Euro im Jahresvergleich um 0,5 Prozent zu, während die Produktion stagnierte. Das Pharmageschäft bestimmte die positive Bilanz. Ohne diese Sparte sanken Produktion, Umsatz und Preise im Vergleich zum Vorjahr. Die Kapazitäten der rund 1650 vom Verband vertretenen Unternehmen waren im Schnitt mit 83,9 Prozent etwas schwächer ausgelastet. Die Zahl der Beschäftigten blieb zum Vorquartal stabil, legte aber im Jahresvergleich um ein Prozent auf 442 000 Mitarbeiter zu./jha/mne/stb
Quelle: dpa-AFX
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