'SZ'/Bundesbank und Bafin fürchteten bei Hypo-Real-Estate-Pleite Katastrophe 01.10.08 07:44, Quelle: dpa-AFX Compact BERLIN (dpa-AFX) - Bundesbank und BaFin haben laut einem Medienbericht bei einer Pleite der Hypo Real Estate (HRE) einen Zusammenbruch des deutschen Kapitalmarktes und eine Beschädigung der Sozialversicherungssysteme befürchtet. Eine Unterstützung der HRE-Gruppe sei unbedingt erforderlich gewesen, 'um unabsehbare Folgen für das gesamte deutsche Finanzsystem abzuwenden', zitiert die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwoch) aus einem Schreiben der Behörden-Präsidenten, Axel Weber und Jochen Sanio, an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), das der Zeitung vorlag. 'Die Auswirkungen eines Ausfalls hätten auch breitgestreute Versorgungswerke, Berufsgenossenschaften sowie deutsche Länder und Kommunen erfasst, die teilweise dreistellige Millionenbeträge bei der Hypo Real Estate Gruppe angelegt hatten.'
In Folge einer Pleite der HRE wäre es nach Einschätzungen Webers und Sanios wohl zu einem Dominoeffekt gekommen, der heftig genug gewesen wäre, auch andere Institute mit in den Abgrund zu reißen, heißt es in dem Bericht. 'So hätten zum Beispiel die Gruppe der öffentlichen Banken, darunter der Landesbanken, und viele andere Kreditinstitute erheblichen Abschreibungsbedarf gehabt, der in der gegenwärtigen Situation nur schwer verkraftbar gewesen wäre', zitiert die 'SZ'
Aus dem insgesamt sechsseitigen Brief werde deutlich, wie nahe die gesamte deutsche Wirtschaft am Wochenende vor dem Abgrund stand und welchem Druck die Bundesregierung ausgesetzt war, eine Bürgschaft von über 26 Milliarden Euro zu übernehmen, um den Zusammenbruch abzuwenden. Banken und Bundesbank können der HRE dadurch einen Kredit von insgesamt 35 Milliarden Euro gewähren. Damit soll die Zahlungsfähigkeit des Institutes bis weit ins kommende Jahr hinein gesichert sein./sb/wiz
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