der zur Verfügung steht. Das Geschäftsmodell besteht im Kern aus dem Kauf und Verkauf von Firmen. Daher wird sich der NAV immer ändern, ein "Vielleicht wird sich dieser nie aendern" kann es nicht geben, weil die Zusammensetzung der Portfolios ja ständig wechselt. Bliebe der NAV unverändert, dann wäre ja die Wertschöpfung, die Arbeit im Maschinenraum, immer ±0. Es kann auch kein "aber Aurelius im Jahr 500 mio gewinn machen" geben. Weil sich der Gewinn, oder bleiben wir korrekterweise beim EBITDA ja über die Schwankungen im NAV maßgeblich ergibt. Die 627 Mio. ? Gesamt-Ebidta beinhalten 194 Mio. ? durch die Unternehmensverkäufe, sowie und jedoch 447 Mio. ?. durch die Konsolidierung der gekauften Firmen. Es ist nicht so, dass die Beteiligungen als Solche 447 Mio. ? Gewinn machten. Das EBITDA aus dem operativen Geschäft der Beteiligungen betrug 114,9 Mio. ?. Davon hat Aurelius nahezu nix, außer dass es ihre Restrukturierungsaufwendungen für die bereits profitablen Beteiligungen reduzieren/einstellen kann, ggf. Darlehen der Mutter an die Tochter getilgt werden oder ein Teil des Gewinns abgeführt wird, und den NAV der jeweiligen Tochterfirmen erhöhen kann, sofern Aurelius eine Anpassung des NAVs für erforderlich hält - je, nachdem, wie hoch man die Bewertung in der Erstkonsolidierung ansetzte.
Wenn man nun die ?115 Mio. ? operativem EBITDA auf ? 20 Beteiligungen herunterbricht, kommt man auf 5,75m? operativem EBIDTA pro Beteiligung. Das ist ein nettes Sümmchen, aber im Vergleich zu den Werten im "bargain purchase" oder den Exiterlösen mickrig. Die Opportunitätskosten aus entgangenen Verkaufserlösen in den Jahren, die es bräuchte, ein operatives EBITDA von 500m? zu erzielen, welches die Beteiligungen an Aurelius abführten, wären unverhältnismäßig hoch.
Der Wert des sog. Maschinenraums zeigt sich bereits in den "bargain purchases" und den Exiterlösen und deswegen finde ich das NAV das beste, wenngleich nicht perfekte Bewertungskriterium für Aurelius. Wenn man dem Aktienkurs sogar ein paar Euros über dem NAV gönnt, umso besser. Aber dieses ganze Gepushe von 70?/80?/100?-Kursen ist schwachsinnig. Vor allem, wenn die jeweiligen User ihre Postings nicht plausibilisieren, geschweige denn reflektieren können. Das der NAV ein geeignetes Bewertungsmaß ist und auch Kurse in der 50er-Seitwärtsphase nicht ungerechtfertigt sind, wurde hier schon xfach (sicherlich in der Größe des Getronics-Multiple) erörtert.
Vor diesem Hintegrund ist auch eine solche Aussage: "Lassen wir das doch den Markt entscheiden, ob eine Holding, welche letztes Jahr 50% vom NAV als Ergebnis erzielte, mit ihrem NAV bewertet sein soll." kritisch zu sehen. Da freue (*Ironie*) ich mich schon auf nächstes Jahr, wenn Aurelius im GB 2018 ein Ergebnis erziele, dass z.B. 20% vom NAV betrüge. Ich zumindest bin froh, dass der Markt allem Anschein nach dem NAV folgt. Denn nur so war ja zu glasklar zu erkennen, dass 37? letztes Jahr viel zu niedrig waren. Zudem regte es zumindest mich an, sich mit den Beteiligungen auseinanderzusetzen, denn sie sind das Wichtigste. Daher war mir die ISOCHEM-Insolvenz völlig egal, während andere Marktteilnehmer panisch reagierten. Und daher freue ich mich schon sehr darauf, wenn die Papp-/Karton-Beteiligung verkauft wird. Da ist ein ziemlich großer Karton vonnöten, um die Geldscheine eines solch pot. 9-stelligen Exits zu lagern ;-)
P.S.: Und besonders einfach kann man es sich machen, wenn man sich den Aureliuskurs im Zeitverlauf der letzten 5-10 Jahren anschaut. Das sind wenige Zacken, also Ausschläge zu erkennen, dafür aber eine laaaaaaaaaaaanggezogene, leicht ansteigenden Seitwärtsphase. Mir ist so ein Verlauf immer ganz recht.
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